Hebammen und Geburtshelfer werden immer wichtiger

Seit der Wiedervereinigung hat sich das deutsche Gesundheitswesen stark verändert. Diese Veränderungen spiegeln sich auch bei den Geburten wider. So werden zwar auch weiterhin die meisten Babys in Krankenhäusern geboren. Ihre Zahl hat sich jedoch, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, deutlich verringert.

Einschließlich aller Zwillings- und Mehrlingsgeburten erblickten im Jahr 2020 rund 759.000 Kinder in einem Krankenhaus das Licht der Welt. Dies entsprach einem Anteil von 99,6 Prozent aller Lebendgeburten. Im Vergleich zum Jahr 2019 sank die Zahl der Geburten jedoch um 4.035 oder minus 0,5 Prozent ab.

Stark verändert hat sich die Zahl der Krankenhäuser, die überhaupt eine Geburtshilfe anbieten. So boten im Jahr 2020 nur noch 32,7 Prozent aller 1.903 Krankenhäuser an, eine Entbindung durchzuführen. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung hatte dieser Anteil noch bei 49,2 Prozent aller Krankenhäuser gelegen, wobei auch deren Anzahl mit 2.411 deutlich höher lag als heute.

Das Berufsbild der Hebamme ist sehr beliebt

Stark zurückgegangen und damit ein wesentlicher Grund für das deutlich reduzierte Angebot der Krankenhäuser ist die Zahl der Entbindungen. Während im Jahr 1991 noch 822.842 Frauen in einem Krankenhaus entbunden haben, ging diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf nur noch 743.899 Frauen zurück.

Erhöht hat sich hingegen die Zahl der Hebammen und Entbindungspfleger. Ihre Zahl hat sich von 2019 auf 2020 um 102 oder 0,9 Prozent auf 11.535 Hebammen und Entbindungspfleger erhöht. Der größte Teil von ihnen ist fest angestellt. Dies waren 2020 insgesamt 10.130 Hebammen, die 88 Prozent aller Entbindungshelfer darstellten. Nur 1.405 Hebammen arbeiteten als sogenannte Belegkräfte.

Auch für den Nachwuchs ist gesorgt, denn die Zahl der angehenden Hebammen liegt heute um 60 Prozent über der des Jahres 2010. Im Jahr 2020 bereiteten sich 3.015 Auszubildende auf ihre spätere Berufstätigkeit vor. Zehn Jahre zuvor waren dies nur 1.913 gewesen. Sie waren zudem alle Frauen, weil es den Beruf des männlichen Entbindungspfleger damals noch nicht gab.