Großaktionär will sich von allen seinen China Evergrande-Aktien trennen

Kurzfristig hat sich die Lage bei China Evergrande zum Ende der Woche hin etwas stabilisiert. Aber die Probleme bleiben und schon kündigt sich neues Unheil an. Dieses dürfte den Kurs der Aktie durchaus über einen längeren Zeitraum belasten, denn die  Chinese Estates Holdings, will ihre Beteiligung an China Evergrande verkaufen.

Geplant ist nicht nur ein Teilverkauf, sondern es sollen alle Aktien des angeschlagenen Immobilienkonzerns veräußert werden. Das ist ein Wort, denn die Chinese Estates Holdings ist nicht irgend ein beliebiger Aktionär, sondern der zweitgrößte Anteilseigner von China Evergrande.

Am Donnerstag teilte Chinese Estates Holdings mit, dass man in den vergangenen Wochen bereits Anteile verkauft habe. Konkret wurden zwischen dem 30. August und dem 21. September insgesamt 108,91 Millionen Aktien für 246,5 Millionen Hongkong Dollar verkauft. Das entspricht umgerechnet 32 Millionen US-Dollar und stellt einen Anteil von 0,82 Prozent aller von China Evergrande ausgegebenen Aktien dar.

Selbst engste Vertraute ziehen die Reißleine

Nun steht auch noch der verbleibende Aktienbesitz zum Verkauf und er dürfte den Kurs von China Evergrande auf Monate hinaus belasten. Das Verkaufsmandat wurde einer Aktionärsversammlung am Donnerstag zur Abstimmung vorgelegt und gilt ab dem 23. September für einen Zeitraum von zwölf Monaten.

Der Verkauf erfolgt, obwohl China Estates Holding das Geschäft mit einem kräftigen Minus abschließen wird. Aktuell wird der für dieses Jahr zu erwartende Verlust aus dem Aktienverkauf vom Management auf etwa 9.486,3 Millionen Hongkong Dollar geschätzt.

Für China Evergrande stellt dieser Verkauf einen massiven Gesichtsverlust dar, denn die China Estates Holding wird von Chan Hoi Wan geführt. Sie ist die Frau des Hongkonger Milliardärs Joseph Lau, der selbst ein langjähriger Freund und Unterstützer von China-Evergrande-Gründer Xu Jiayin ist.

Damit deutet der forcierte Verkauf an, dass nun auch engste Freunde und Vertraute von Xu Jiayin das Vertrauen in den Konzern und seine Überlebensfähigkeit verlieren zu scheinen.