Deutschland kauft fleißig im Internet ein, aber nicht mehr alles

Vier von fünf Deutschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren haben das Internet für ihre Einkäufe bereits genutzt. Das geht aus einer neuen Erhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Erhoben wurden die Daten nach in allen EU-Mitgliedstaaten einheitlichen Definitionen und methodische Mindeststandards.

Das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall, weshalb die aktuellen Ergebnisse aufgrund der methodischen Veränderungen zwar nur noch begrenzt mit den früheren Erhebungen vergleichbar sind, dafür aber das digitale Geschäft im Internet besser abbilden als in den Vorjahren.

Erwartungsgemäß kaufen die Menschen abhängig vom Alter deutlich seltener online ein, wenn sie älter sind. Der höchste Anteil von Online-Käufen ist mit 91 Prozent in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen zu beobachten. Von den 16- bis 24-Jährigen haben 87 Prozent schon im Internet eingekauft, bei den 45- bis 64-Jährigen reduziert sich dieser Anteil weiter auf 78 Prozent. Von den 65- bis 74-Jährigen haben hingegen nur 55 Prozent bereits einen Einkauf über das Internet getätigt.

Kleidung, Schuhe, Accessoires und Sportartikel werden am häufigsten gekauft

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung werden im Internet vor allem Sportartikel, Kleidung, Schuhe und Accessoires gekauft. Im ersten Quartal 2021 entfielen allein auf diese vier Produktgruppen 50 Prozent der Online-Käufe. Auf dem zweiten Rang landete der Verkauf von Filmen und Musik mit 31 Prozent.

Recht stark ausgeprägt ist mit einem Anteil von 23 Prozent auch der Einkauf von Büchern und Zeitschriften, wobei diese Zahlen sowohl die gedruckten wie die digitalen Exemplare umfassen. Doch auch Lebensmittel, Getränke und Güter des täglichen Bedarfs werden immer öfter über das Internet geordert. Hier lag der Anteil an den Käufen im ersten Quartal 2021 bei 22 Prozent. Gartenartikel und Heimzubehör machten hingegen nur 19 Prozent der Bestellungen aus.

Während diese Sektoren trotz der Pandemie einen recht lebhaften Absatz fanden, gingen die Bestellungen von Dienstleistungen stark zurück. Die Buchungen von Übernachtungen machten nur noch 9 Prozent der Transaktionen aus. Den Kauf von Flugreisen sowie Fahrkarten für Busse und Bahnen hatten nur noch 6 Prozent der Transaktionen zum Ziel. Ebenso selten wurde Eintrittskarten für sportliche oder kulturelle Veranstaltungen online gekauft.