Der November war ein sehr tödlicher Monat

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Nachrichten wie diese mag niemand gerne hören oder beschreiben, denn der November 2021 war nach den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) ein ausgesprochen tödlicher Monat. Insgesamt verstarben 92.295 Personen, das waren 15.612 Todesfälle mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, was einer Übersterblichkeit von 20 Prozent im Vergleich zum Median der Jahre 2017 bis 2020 entspricht.

Die Zahlen sind durchaus alarmierend, denn wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, lag die Sterblichkeit in der 48. Kalenderwoche vom 29. November bis zum 5. Dezember sogar um 28 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre. Zwar sind die Berechnungen nur vorläufiger Natur, doch auch die endgültigen Zahlen dürften bestätigten, dass in Deutschland derzeit mehr gestorben wird als in früheren Jahren.

Dieser Trend ist nicht neu, denn schon im September und im Oktober lag die Sterblichkeit deutlich über den Werten der Vorjahre. Allerdings hat sich das Ausmaß der Übersterblichkeit nochmals drastisch erhöht. Lag die Übersterblichkeit im September noch bei 7.001 Personen, stieg sie im Oktober auf 7.661 Menschen an und explodierte im November auf 15.612 Todesfälle mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Die gemeldeten COVID-19-Todesfälle erklären den Anstieg nur zum Teil

Zwar versterben auch in normalen Jahren im November mit durchschnittlich 92.295 Menschen deutlich mehr Personen als im September (77.366) oder im Oktober (83.779), doch das allein kann die aktuelle Lage nicht erklären, denn während der ersten elf Monate des Jahres sind insgesamt 50.362 Menschen mehr gestorben als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Auch die Corona-Pandemie scheidet als alleinige Todesursache aus. Das RKI meldete beispielsweise für die 46. Kalenderwoche vom 15. bis 21. November 1.656 COVID-19-Todesfälle. Insgesamt lag die Übersterblichkeit in dieser Woche jedoch bei 4.148 Personen. Zwar ist noch mit einer gewissen Anzahl von Nachmeldungen zu rechnen, ihre Zahl wird aber kaum so hoch ausfallen, dass die Corona-Pandemie die Häufung von Todesfällen vollständig zu erklären vermag.

Ohne den Beitrag einzelner Effekte konkret beziffern zu können, führt das Statistische Bundesamt mehrere mögliche Ursachen für die hohe Übersterblichkeit an. Ein Grund könnte in der während des letzten Winters ausgefallenen Grippewelle liegen. Auch während der Pandemie und der Lockdowns verschobene Operationen und ausgefallene Vorsorgeuntersuchungen könnten für den sehr starken Anstieg der Todesfälle mitverantwortlich sein.