Beim Immobilienkauf unterliegen viele Käufer einem Trugschluss

Die Preise für Häuser und Wohnungen sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Viele schreiben diese Entwicklung in die Zukunft fort und rechnen auch in den kommenden Jahren mit steigenden Immobilienpreisen. Bezahlbarer Wohnraum ist längst rar geworden. Doch was optisch billig ist, ist nicht unbedingt am Ende auch ein Schnäppchen.

Eine Folge der verzweifelten Suche nach bezahlbarem Wohnraum ist, dass der Immobilienboom inzwischen auch die Randgebiete erreicht hat und selbst für Häuser und Wohnungen, die vor wenigen Jahren noch als unverkäuflich galten und lange leer standen, werden heute stattliche Preise aufgerufen.

Der Nachteil dieser Objekte ist nicht nur ihre Lage am Rand der Städte, sondern vor allem ihr Bauzustand. Viele Gebäude sind in die Jahre gekommen und wurden in der Vergangenheit nicht oder nur unzureichend saniert. Schlechte Dämmwerte bei den Wänden und veraltete Heizungen können deshalb sehr leicht angetroffen werden.

„Haus mit Potential“

Wenn Makler oder Immobilienportale diese Objekte verkaufen wollen, wird in den Exposés gerne mal zum Marketingdeutsch gegriffen. Die Rede ist dann von einem Haus oder einer Wohnung mit Potential. Das klingt im ersten Moment sehr verlockend, doch nur die wenigsten Käufer denken beim Lesen des Angebots daran, dass auch das Potential für ein Groschengrab gemeint sein könnte.

Auch wenn die Immobilie auf den ersten Blick recht günstig erscheinen mag. Die Folgekosten sollte kein Käufer unterschätzen, denn sie sind in jedem Fall zu bezahlen, egal ob man umfangreich saniert oder nicht. Wer sogleich mit den Reparatur- und Ersatzarbeiten beginnt, spürt die Kosten unmittelbar.

Doch auch wer nichts tut, zahlt seinen Preis. Das Internetportal Immoscout hat beispielsweise errechnet, dass eine Wohnung mit guter Effizienzklasse bis zu 30 Prozent weniger Heizkosten erfordern kann. Vor dem Hintergrund der derzeit stark steigenden Energiepreise geht Immoscout sogar von Ersparnissen von bis zu 430 Euro aus.