„Unternehmer mit Herz“ wollten keine Beschäftigten ausgrenzen

Eine erstaunliche Initiative hat sich zwischenzeitlich unter dem Namen „Unternehmer mit Herz“ zusammengefunden. Dies ist eine Plattform von Unternehmen, die sich öffentlich selbst verpflichten wollen, im Quarantänefall Beschäftigten weiterhin Lohn zahlen zu wollen. Hintergrund ist die neue Regelung in Deutschland, wonach Arbeitnehmer, die trotz möglicher Impfung als Ungeimpfte einer Quarantäneanordnung folgen müssen, keine Lohnersatzleistung mehr erhalten sollen.

Begründet hatte diese Initiative eine Zeitarbeitsfirma namens Jenatec, die 500 Beschäftigte habe.

Keine Ausgrenzung

Die Initiative begründet die Selbstverpflichtung damit, dass es eine freie Willensentscheidung auf Abwägung persönlicher Risiken sein solle, ob ein Arbeitnehmer sich gegen das Corona-Virus impfen lassen wolle oder nicht.

„Der Trend zu Trennung, Ausgrenzung, Verurteilung, und staatlichem Zwang macht uns Sorge. (…) Unser Grundgesetz wurde mit Bedacht und aus den negativen Erfahrungen der Vergangenheit heraus entwickelt. Es bildet die Leitplanken, innerhalb derer wir uns frei bewegen können und zugleich die Freiheit des “Anderen” zu achten. Wir wollen, dass all dies bewahrt wird.“

Bis zum 17. Oktober sollen laut Angaben des Initiativen-Sprechers Christian Böhm 450 Unternehmerinnen und Unternehmer sich entsprechend verpflichtet haben. Täglich würden aktuell 100 neue Mitglieder dazukommen.

In der Praxis würde dies bedeuten, dass diese Unternehmen Arbeitnehmern, die in Quarantäne sind, ihren Lohn weiter zahlen werden. Wenn die Arbeitnehmer erkranken, müssten sie dies ohnehin in den ersten sechs Wochen der jeweiligen Erkrankung. Die Begründung dafür, dass Unternehmen nicht mehr zahlen sollen, hatte Jens Spahn geliefert. Dies sei ein Gebot der Fairness, da die Betroffenen in Deutschland inzwischen durchgehend ein Impfangebot erhalten.