Lauterbach-Problem? Zahlreiche Arztpraxen jetzt geschlossen – aus Protest

Gesundheitsminister Lauterbach Portrait

Bis zum Jahresende wird es nun schwieriger, einen Termin in einer Arztpraxis zu bekommen. Karl Lauterbach und seine Gesundheitspolitik haben wohl die Ärzteschaft dazu veranlasst, quasi zu streiken. Zumindest über 20 Verbände haben sich hier verständigt, um die Kampagne durchzuführen. Die Ärzte, die sich hier vertreten sehen, haben die Praxen geschlossen.

Virchowbund und andere Verbände rufen zum Streik auf

„Streik“ ist vielleicht der falsche Begriff, gewählt von dieser Redaktion. Dennoch: Der Virchowbund und andere Verbände haben demnach zu solchen Schließungen aufgerufen.

„Wir geben unseren Medizinischen Fachangestellten in dieser Zeit frei – als Dankeschön für ihre harte Arbeit und als Ausgleich, weil sie bis heute keinen staatlichen Corona-Bonus erhalten haben“, heißt es in dem Kampagnen-Aufruf.

Die Gründe: Die Medizin würde derzeit „kaputtgespart“, heißt es. Auch die Arztpraxen würden durch die Politik „ausgeblutet“. Es gäbe eine „politisch gewollte Budgetknappheit der Praxen“, so der Vorwurf. Die Gesundheitspolitik solle in allen Fachgruppen ein Ende der Budgetierung herbeiführen.

Die Verbände forderten zudem dazu auf, das die „Kostenentwicklungen durch Inflation und Tarifabschlüsse“ sofort „statt mit zwei Jahren Verzögerung“ abzubilden seien.

Schließlich sollten zumindest 5000 über den aktuellen Stand hinausgehende Studienplätze in der Medizin bzw. für die Medizin zur Verfügung gestellt werden, so die Forderung.

Die Streiks stoßen nicht überall auf Begeisterung. Die „Stiftung Patientenschutz“ sieht vor allem alte und schwache Menschen gefährdet. Auf der anderen Seite beanspruchen die Verbände, dass die Notfallversorgung gesichert sei. Die Telefonnummer 116 117 dient dem ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Ob die Gesundheitspolitik reagieren wird? Dies darf zumindest für die kommenden Wochen in Zweifel stehen.