Lauterbach in der Falle: Falschmeldungen zur früh herausgegeben

In der Mittwoch-Sendung von Maischberger war auch Karl Lauterbach zu Gast. Die Moderatorin nun ist teils in den sozialen Medien massiv angegangen worden. Hintergrund ist der Umstand, dass sie den Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach in die Ecke gedrängt hat. Der saß einem Bericht des „Focus“ nach in der „Falle“.

Zu wenig Abstand?

Die Moderatorin verwies Lauterbach auf einige Fehlprognosen. Sie fragte nach dem statistischen Anteil seiner Prognosen, die sich als falsch erwiesen hätten. Lauterbach hält den statistischen Anteil seiner Prognosen an allen Prognosen für gering.

Allerdings räumte er ein, er habe die Delta-Gefahr überschätzt. Zudem hat Lauterbach behauptet, die Antigen-Schnelltests würden nicht so gut wie PCR-Tests anzeigen, ob eine Delta-Infektion vorläge. Auch diese jüngsten Behauptungen erwiesen sich als falsch – und Lauterbach ruderte zurück. Maischberger fragte nach, wie dies sein könne.

Lauterbach wiederum verwies darauf, dass er fortlaufend Studien lesen würde – zahlreiche Studien. Dies wiederum führte dazu, dass sich die Studienlage verändere. Wissenschaft besteht aus laufendem Fortschritt. Maischberger wiederum vertrat die Auffassung – oder formulierte zumindest eine entsprechende Frage -, ob Lauterbach seine jeweiligen Erkenntnisse dann nicht zu früh über einen Tweet absetze.

Dies ist nach dem Bericht des „Focus“ eine TV-Falle, in die der Politiker getappt sei. Die Aufregung in den sozialen Medien wiederum bezieht sich darauf, dass Lauterbach auf diese Weise ja lediglich den Fortschritt in der Wissenschaft dokumentieren würde. Frau Maischberger würde die Wissenschaft nicht verstehen, hieß es im Einzelnen.

Tatsächlich allerdings bildet Lauterbach nicht „die“ Wissenschaft mit sämtlichen Studien ab, wenn er rasch Ergebnisse twittert, sondern notwendig eine Selektion, teils auch an Einzelstudien. Insofern ist die Frage zumindest berechtigt, ob diese Abfolge einzelner Ergebnisse ohne hinreichenden Zusammenhang die Wirklichkeit einordnen kann.