Krankenhaus-Reform von Lauterbach: Droht das Scheitern?

Gesundheitsminister Lauterbach Portrait

Die Krankenhausreform von Karl Lauterbach soll die Krankenhäuser vom Fallpauschalen-System befreien, dass er als Berater der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt selbst mit konzipiert haben soll, heißt es oft. Doch die Bundesländern haben einem Bericht nach die Hebel in der Hand. Diese müssten das nötige Geld zur Verfügung stellen – so der Bericht. Daher drohe das System zu scheitern. Die Revolution, die Karl Lauterbach (SPD) angekündigt hatte, könnte zu einem Sandsturm werden. Seit 1991, so wird präzisiert, hätten die Länder die Investitionen in Krankenhäuser um 44,4 % reduziert. Dies betrifft vor allem die Bundesländer im Osten, die wie etwa Sachsen-Anhalt massiv sparen. Das Bundesland habe die Ausgaben seit 1991 um 80,5 % reduziert. Über Kritik an der Lauterbach-Reform hatten wir bereits an anderer Stelle berichtet.

„Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird – erneut – wegen der anstehenden Krankenhausreform kritisiert. Das private Unternehmen Asklepios hat sich nun dazu geäußert. Mit der aktuellen Regierung sei keine echte Strukturreform möglich, so die Kritik.

„Ich sehe nicht, dass mit der aktuellen Regierung eine echte Strukturreform möglich ist“

„Der Vorstandschef der privaten Klinikkette Asklepios, Kai Hankeln, kritisiert die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform scharf. „Ich sehe nicht, dass mit der aktuellen Regierung eine echte Strukturreform möglich ist“, sagte Hankeln der „Welt am Sonntag“.

„Alles, was wir bislang von dieser Reform gehört haben, ist Nonsens, der den Krankenhäusern nichts bringen wird.“ Laut Hankeln sei es „unumgänglich, dass einige Krankenhäuser geschlossen oder zu ambulanten Kliniken umgewandelt werden“. Durch Umwandlung einiger Kliniken im ländlichen Bereich zu ambulanten Krankenhäusern könne die Gesundheitsversorgung auf dem Land sichergestellt werden. „Der Schlüssel liegt darin, den stationären Bereich zu verkleinern und den ambulanten Bereich hochzufahren. Dafür braucht es aber eigens darauf eingerichtete, ambulante Kliniken, die im Verbund mit stationären Krankenhäusern stehen“, so Hankeln.

Kritik äußert er an der Kommunikation der Bundesregierung zu Corona. „Ich möchte auch sagen, dass mich die Warnungen der Politik vor dem drohenden Notstand durch Corona zunehmend ärgern“, sagte Hankeln. So habe es bei Asklepios durch Corona seit Beginn der Pandemie „keinen deutschlandweiten Notstand“ gegeben.

„Den hatten wir nur regional in einzelnen Krankenhäusern, in denen wir etwa Intensivpatienten verlegen mussten“, so Hankeln. Momentan sieht er keine Überlastung der Asklepios-Kliniken aufgrund von Corona. „Von den Patienten, die jetzt Covid haben und im Krankenhaus liegen, sind die wenigsten intensiv- oder beatmungspflichtig. Von daher haben wir noch genügend Reserven“, sagte der Asklepios-Chef.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur