In Frankreich sorgen sich die Gastronomen

Die Diskussion um die Einführung oder die Nutzung des Impfpasses findet nicht nur in Deutschland statt. Auch in Frankreich ist der Gesundheitspass umstritten, wie die Demonstrationen der vergangenen Tage vor Augen führen. Die „Zeit“ nun berichtet von den Auswirkungen im Nachbarland. Nicht nur die Betroffenen werden sich ausgegrenzt fühlen – auch die Wirtschaft leidet unter den Maßnahmen, so die Intention.

200 Demonstrationen an einem Tag angemeldet

Der Bericht setzt ein an einem Tag, für den 200 Demonstrationen in ganz Frankreich angemeldet worden sind. Die Demonstranten richten sich gegen den „Gesundheitspass“, wie die französische Regierung die Papiere nennt. An den zurückliegenden Samstagen haben den Angaben zufolge jeweils 150.000 bis 350.000 Menschen an den Demonstrationen teilgenommen, zu denen die Gelbwesten aufgerufen hatten.

Immerhin hat Frankreich unter den Ländern, die den Anteil an geimpften Erwachsenen messen, die Position Nr. 4 innerhalb der EU eingenommen. Hintergrund ist auch, dass die Menschen in Frankreich seit Anfang August in Cafes (auch den Terrassen), in Bibliotheken, in Einkaufszentren oder Kinos sowie auch in den Schnellzügen Nachweise führen müssen – u.a. auch einen negativen Corona-Test. Diese Betriebe hätten den Angaben zufolge zuletzt je nach Region „bis zu 40 % weniger Umsatz“ erwirtschaftet. Dabei wird der Rückgang auch auf jene Kunden zurückgeführt, die eine Kontrolle am Eingang bzw. an Tresen ablehnen würden.

Die Vorstellung, geäußert von der Macron-Regierung, die „sicheren Orte“ würden mehr Kundschaft anziehen, haben sich nicht bewahrheitet. Demzufolge muss die Regierung derzeit Restaurants, Theater oder auch Hotels mit weiteren Steuergeldern „entschädigen“. Eine ähnliche Entwicklung wäre in Deutschland jedenfalls nicht ausgeschlossen, wenn sich das 2G-Konzept durchsetzt.