Grundnahrungsmittel: Gehen sie uns aus?

Schon in den letzten Wochen und Monaten konnte man beobachten, wie die Regale in den Supermärkten leerer wurden. Was zu Beginn der Corona-Pandemie noch überraschend war, ist mittlerweile zum Alltag geworden. Durch die Nahrungsmittelknappheit und die hinzukommende Rekord-Inflation sind die Lebensmittel, die es noch zu kaufen gibt, in ihren Preisen erheblich gestiegen. Grund dafür sind unter anderem Produktionsschwierigkeiten und Probleme in den Lieferketten. Was bedeutet das für uns? Gehen uns bald die Grundnahrungsmittel aus?

Engpässe bei Grundnahrungsmitteln

Ein Engpass bezeichnet in erster Linie den wirtschaftlichen Mangel beziehungsweise die Knappheit an Ressourcen. Diese entstehen zum einen durch einen Nachfrageüberhang: Ist die Nachfrage nach einem bestimmten Gut höher, als das Angebot, konkurrieren die Konsumenten um die knapp bemessene Anzahl der Produkte. Dies wirkt sich gleichzeitig nicht unerheblich auf die Preise eben jener Güter und Produkte aus.

Auf diesem Wege entsteht ebenso die Inflation. Steigen die Preise für Waren und Dienstleistungen langfristig an, bekommen die Konsumenten weniger davon für ihr Geld. Unser Geld verliert also an Wert. Durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland sind ganze Lieferketten zusammengebrochen. Dies merkt man aktuell besonders an den Preisen für Getreideerzeugnisse, welche zuvor in großen Mengen von der Ukraine exportiert wurden.

Getreide und Getreideerzeugnisse (wie beispielsweise Brot und Nudeln) zählt neben Wasser, Knollen (z.B. Kartoffeln), Hülsenfrüchten und Milch zu den Grundnahrungsmitteln. Für einige sind an dieser Stelle auch Eier und Fleisch zu ergänzen. Es geht also um die Lebensmittel, die in einer Kultur die Grundversorgung mit den für den Menschen lebenswichtigen Nährstoffen versorgen.

Kommt es nun zu Engpässen bei jenen Grundnahrungsmitteln, ist die Versorgung der Bevölkerung in Gefahr.

Vorräte von Grundnahrungsmittel: Auf jede Situation vorbereitet sein

Aktuell erhalten Sie, so weit dies zu beurteilen ist, in Deutschland Waren und Nahrungsmittel jeder Art. Noch scheint die Grundversorgung trotz der Lieferengpässe gesichert, jedoch kann niemand vorhersagen, wie lange diese Situation anhalten wird. Angesichts der rasant steigenden Preise und der reellen Gefahr, dass es zu Lieferstopps von gewissen Lebensmitteln kommen kann, sollten Sie jetzt vorsorgen. Grundnahrungsmittel sind bei einer drohenden Knappheit zuerst gefragt. Möglicherweise werden auch diese Nahrungsmittel schnell zur Neige gehen.

Vor diesem Hintergrund dient Ihnen folgende Checkliste:

  • Grundnahrungsmittel sind wie bereits oben beschrieben unter anderem Nudeln, Kartoffeln, Reis oder auch Brot. Kartoffeln und Brot neigen zur schnellen Verderbnis. Hier ist es nicht ratsam, große Vorräte aufzubauen. Reis und Nudeln hingegen können Sie einfach einlagern.
  • Da auch Brot ein Grundnahrungsmittel ist, sollten Sie Alternativen zum Bäckerbrot finden.  Wenn Sie auf Brot – zu Recht – nicht verzichten wollen, eignet sich spezielles Dauer-Brot oder auch Dosenbrot. Dieses Brot sollte jahrelang halten und lässt sich über Prepper-Shops beziehen. Alternativ kann es helfen, sich die Kunst des Brotbackens selbst beizubringen. Im Notfall können Sie dann selbst ohne Mehl Brot backen.
  • Generell können Sie vieles selbst backen. Wir empfehlen: Lagern Sie auch Backmittel wie Hefe, kaufen Sie Salz und Zucker in ausreichenden Mengen. Auch Speiseöl und Fette sollten Sie – längerfristig – lagern können.
  • Aktuell herrscht kein Mangel an Wasser. Dies kann sich jederzeit ändern. Auch hier sollten Sie vorsorgen: Sie können Trinkwasser in großen Kanistern und auch in Wasserflaschen lagern.
  • Schließlich empfehlen wir alle lagerfähigen Genussmitteln zumindest in einem kleinen Vorrat zusammenzustellen. Tee, Kaffee und Schokolade könnten als Importgüter in einer entsprechenden Krise schnell knapp werden.

So wehren Sie sich gegen die Preisexplosion

Auch die steigenden Preise sind für viele ein echtes Problem. Wie bereits oben angerissen, gibt es zahlreiche Faktoren, die die Preisgestaltung beeinflussen. Die Frage die wir uns dabei alle stellen: Wie teuer wird es noch? Im folgenden Video ist der Hessische Rundfunk dieser Frage auf den Grund gegangen:

Unsere Tipps: 

Ihr eigenes Verhalten kann in jedem Fall dazu beitragen, dass Sie mindestens 20 %, eher 30 % der Preisentwicklung sparen können.

  1. Die erste Adresse für den „Einkauf“ ist die eigene Speise- oder Vorratskammer. Dosen, Packungen und Co. warten darauf, dass Sie diese endlich nutzen. In den meisten Haushalten sind Konservendosen teils über Jahre nicht benutzt worden. Plündern Sie Ihre Vorräte.
  2. Gehen Sie nicht hungrig in den Supermarkt einkaufen. Die besten Entscheidungen trifft der Mensch, wenn es an sich keine Not – oder hier: Hunger – gibt. Im Durchschnitt werden 20 % bis 30 % der Nahrungsmittel ohnehin weggeschmissen – weil wir sie am Ende nicht benötigen.
  3. Kaufen Sie nicht planlos ein: Werden Sie vermeintlich spießig und schreiben sich vorher auf, was Sie kaufen möchten. Gerade Supermärkte beschäftigen Herrscharen von Psychologen und zeichnen ganze Verhaltensweisen in den Ladengeschäften auf, um den Weg mit allerlei Unnützem zu pflastern. Die meisten geben wenig überraschend am Ende stets mehr aus als vorher gedacht. Daher: Fertigen Sie Pläne an und halten Sie sich rigoros an die Pläne.
  4. Vergleichen Sie die Preise in den verschiedenen Supermärkten: Märkte kalkulieren damit, dass ausgesuchte Produkte plötzlich höhere Margen bringen müssen.
  5. Wenn Sie günstig einkaufen möchten, müssen Sie vor allem versuchen, sämtliche Formen an Fertigprodukten zu vermeiden. Fertigprodukte lösen bei uns den falschen Trigger aus: Sie vergleichen diese mit vermeintlichen Restaurantpreisen. Tatsächlich ist es besser, die einzelnen Zutaten miteinander zu verbinden, sprich: Selbst zu kochen.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, werden Sie merken, dass Ihre Einkäufe nicht nur schneller erledigt sind. Auch das Ergebnis wird sich lohnen – sowohl bei der Ausbeute, als auch für den Geldbeutel.