„Green Deal“: Agrarexperten zu Umweltproblemen in der Landwirtschaft

Der „Green Deal“ ist das Schlagwort, mit dem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versucht, die Anstrengungen innerhalb der EU in Richtung Verringerung des CO-2-Ausstoßes zu treiben. Der Verband der europäischen Getreidehändler Coceral hat sich nun mit den seiner Meinung nach verheerenden Auswirkungen beschäftigt.

Verlagerung von Umweltproblemen

So würden die Agrarmärkte destabilisiert. Zudem käme es zu einer Verlagerung von Umweltproblemen. Die Getreide-Produktion würde massiv zurückgehen, deshalb käme es zu einem deutlichen Exportverlust. Der EU bescheinigte der Verband, aus der Position von einem der größten Getreideexporteure zu einem Nettoimporteur werden zu können.

Die Bewertung des Verbandes, räumte dieser ein, sei „weder akademischer Natur“ noch basiere die Einschätzung auf komplizierten Modellen. Vielmehr sei es eine empirische Bewertung, also eine datengetriebene Ist-Einschätzung.

Die EU-Kommission etwa hatte als Teil der „Farm to Fork“-Strategie bis 2030 vorgeschlagen, die ökologische Produktion auf 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche auszudehnen. Bis dato dienen 8 % der Nutzfläche der ökologischen Produktion. Zudem solle der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln um 50 % reduziert werde.

Die Weizen-Produktion, so die Organisation, würde von aktuell 125 bis 128 Millionen Tonnen auf lediglich 109 Millionen Tonnen reduziert. Der Verband wies dabei nicht nur auf diese wirtschaftliche Reduzierung hin, sondern verlangte von der Kommission zudem eine „detaillierte Folgenabschätzung“ der grünen Ziele.

Dabei verwies der Verband darauf, dass die EU auch von importiertem Mais und Raps abhängig sei. Die Umweltziele könnten diese Abhängigkeit weiter stärken. Aktuell werden gut 6 Millionen Tonnen Raps importiert, dann könnten es jährlich über 10 Millionen Tonnen werden.