Aldi will höhere Fleischqualität und mehr Tierwohl

Deutschlands Discounter sind für ihre preiswerten Waren bekannt. Auch bei den Lebensmitteln. Der günstige Preis hat allerdings auch seine Schattenseiten, denn in den Tiefkühltruhen dominiert Fleisch der schlechtesten Haltungsstufe, Stufe eins. Sie entspricht gerade einmal dem gesetzlichen Mindeststandard.

Der Tierschutz steht bei diesen Produktionsarten somit nicht im Vordergrund. Es werden die gesetzlichen Mindestbestimmungen eingehalten, mehr allerdings nicht. Beim Verbraucher kann man mit diesen Produkten allenfalls über den Preis punkten. Will man auch beim Aspekt des Tierschutzes als Trendsetter wahrgenommen werden, muss sich etwas ändern.

Genau diese Änderung hat Aldi jetzt angestoßen, denn bis 2030 nehmen die beiden Schwesterfirmen Aldi Nord und Süd Angebote der niedrigsten Haltungsstufen 1 und 2 für Schweine- und Rindfleisch, aber auch für Hähnchen und Pute schrittweise aus dem Sortiment. Bereits in diesem Jahr soll 15 Prozent des verkauften Fleisches den höheren Haltungsformen 3 und 4 entstammen.

Wird die Branche wird dem Beispiel folgen?

Fleisch der Haltungsstufe 1 wird bis 2025 vollständig aus dem Sortiment verbannt werden und bis 2026 soll der Anteil der Haltungsstufen 3 und 4 auf 33 Prozent steigen. Bis 2030 wird die vollständige Umstellung auf Frischfleisch der Haltungsstufen 3 und 4 abgeschlossen sein. Zusätzlich soll der Anteil der in Deutschland produzierten Ware von derzeit 85 auf über 90 Prozent gesteigert werden.

Das Projekt hat starke Auswirkungen auf die Lieferketten und die Agrarwirtschaft und wurde deshalb lange vorbereitet. Ein wirtschaftliches Risiko geht der Discounter dennoch ein, denn weder die Reaktionen der Wettbewerber noch die der Kunden sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt vollkommen klar absehbar.

Lidl und Rewe haben bereits angekündigt, einen ähnlichen Weg zu gehen. Auch sie wollen in Zukunft kein Frischfleisch der schlechtesten Haltungsstufe mehr anbieten. Der Handelsriese Edeka und die mit ihm verbundene Discounter-Tochter Netto werden diesen Weg allerdings nicht mitgehen. Sie setzen auch weiterhin auf Fleisch der niedrigsten Haltungsstufe.