Es wird ungemütlich an den Börsen

Technologieaktien waren in den vergangenen Jahren die großen Gewinner. Ihr Einfluss und ihre Dominanz im Wirtschaftsgeschehen wurde immer größer und an der Börse kannten vor allem die Aktien der großen US-Konzerne nur die Richtung von hohen zu noch viel höheren Kursen.

Inzwischen wandelt sich das Bild und symptomatisch für die neue Entwicklung steht der technologielastige NASDAQ100-Index. Er signalisierte den Anlegern in dieser Woche recht deutlich, das etwas nicht stimmt. Auffällig waren dabei nicht nur die Verluste, die für die Anleger anfielen, sondern insbesondere die Art und Weise wie sie entstanden.

Tagesschwankungen von bis zu 500 Punkten sind gewiss nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Hinzu kommt, dass der NASDAQ100 am Donnerstag zunächst mit knapp zwei Prozent ins Plus lief, nur um am Ende des Handels den Tag doch noch mit einem kräftigen Minus von 1,34 Prozent zu beenden.

Es wird kräftig abgeladen

Es spricht für sich, nicht aber für die Gesundheit einer in die Jahre gekommenen Rallye, wenn innerhalb von Stunden aus soliden Gewinnen am Ende doch noch saftige Verluste werden. Hier deutet sich an, dass nicht mehr die Tiefs von den Anlegern als gute Kaufgelegenheiten wahrgenommen werden, sondern Zwischenhochs vielmehr als bessere Verkaufsgelegenheiten betrachtet werden.

Dass auch einstige Lieblinge nicht mehr davor sicher sind, im hohen Bogen aus den Depots geworfen zu werden, erfuhr am Donnerstag die Netflix-Aktie. Erst nach Börsenschluss veröffentlichte das Unternehmen seine Quartalszahlen und die waren so gar nicht nach dem Geschmack der Anleger.

Im nachbörslichen Handel wurde die Aktie daher regelrecht zerhackt und verlor innerhalb einer Stunde 19 Prozent ihres Werts. Netflix ist dabei durchaus in guter Gesellschaft, denn auch die Apple-Aktie, die sich vor nicht allzu langer Zeit noch einer Marktkapitalisierung von mehr als drei Billionen US-Dollar erfreute, musste in den letzten Wochen deutlich Federn lassen.