Deutschlands Dilemma ist hausgemacht. Doch die Schuld wird anderen in die Schuhe geschoben

Verschiedene Gründe lassen sich für die anhaltende Talfahrt der deutschen Wirtschaft ausmachen und die wichtigste Erkenntnis ist, dass der in den Medien sehr oft angeführte vermeintliche „Hauptgrund“, der russische Angriff auf die Ukraine, auf dieser langen Liste gar nicht auftaucht, denn die Wurzeln des Übels liegen tiefer.

Sie beginnen schon im Jahr 2011, als Deutschland als Reaktion auf die Ereignisse in Fukushima die Energiewende einleitete. Sie verfolgt ein nobles Ziel, hat aber einen gravierenden Nachteil: Die Energiewende beseitigt den preiswerten Strom und ersetzt ihn durch teureren Strom. Lange Zeit wurde den Bürgern diese Wahrheit verschwiegen. Jetzt ist sie für jeden ersichtlich und damit nicht mehr zu leugnen.

Auch der zweite Grund für Deutschlands anhaltende wirtschaftliche Talfahrt, die Überregulierung und Bürokratisierung unseres Lebens hat nichts mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu tun. Sie ist ebenfalls nicht neu, wird aber seit rund drei Jahren, dem Corona-Virus sei Dank, mit einer besonders ausgeprägten Leidenschaft vorangetrieben.

Ein Land ist sich selbst der größte Feind

Die lange Liste der Mängel macht auch vor der Bildungspolitik nicht halt. Der Wirtschaft fehlen schon seit Jahren die Fachkräfte. Anstatt diese gezielt anzuwerben, wurden die Landesgrenzen für alle geöffnet. So kamen vor allem jene, die die Landessprache nicht sprechen und auch nicht die Qualifikationen mitbringen, die in den Betrieben des Landes so dringend gesucht werden.

Nun könnte Deutschland zur Selbsthilfe greifen und sich selbst daranmachen, den eigenen Nachwuchs besser auszubilden und der jungen Generation die Qualifikationen vermitteln, die in Zukunft besonders stark benötigt werden. Ob man dieser zentralen Anforderung nachkommt, wenn man der Jugend eine korrekte Gendersprache beibringt und diese über die Möglichkeit einer Geschlechtsumwandlung aufklärt, bleibt abzuwarten.

Es ist auch nicht Wladimir Putins Schuld, dass Deutschland seit Jahren von der Substanz lebt und die eigene Infrastruktur sträflich vernachlässigt. Statt diese zu fördern, indem Brücken repariert und neue Busse und Bahnen beschafft werden, gibt der deutsche Staat das Geld lieber für teure Geschenke aus und beglückt seine Bürger drei Monate lang mit dem 9-Euro-Ticket. Auf dass sich alle in überfüllten Zügen endlich mal wieder richtig nahe kommen und mehr Verständnis für einander entwickeln.