Drohnen über Norwegen! Die Russen? Nein. Touristen.

In Norwegen kam es am Dienstag zu einem sicherheitsrelevanten Zwischenfall am Flughafen Røssvoll. Drei deutsche Staatsbürger im Alter von Anfang 20 wurden dort vorübergehend festgenommen, weil sie eine Drohne in der verbotenen Fünf-Kilometer-Zone um den Airport gestartet hatten. Das Trio wurde nach kurzer Zeit wieder freigelassen. Über die Hintergründe oder die eingesetzte Drohne machten die Behörden bislang keine Angaben.

Der Vorfall wirft Fragen auf, da der Betrieb unbemannter Fluggeräte in der Nähe kritischer Infrastruktur streng reglementiert ist. Ob es sich bei den Deutschen um unbedarfte Touristen handelte oder ob weitere Motive eine Rolle spielten, ist nicht bekannt. Die zurückhaltenden Informationen der Behörden lassen Raum für Spekulationen, die Unsicherheit über die Hintergründe bleibt bestehen.

Ein weiterer Fall verdeutlicht, wie Norwegen mit Regelverstößen im Bereich des Drohnenflugs umgeht. Ein chinesischer Staatsbürger wurde beim Einsatz einer Drohne am Flughafen Svolvær ertappt. Anders als bei den deutschen Drohnenpiloten reagierten die Behörden hier deutlich strenger: Der Mann erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 12.000 norwegischen Kronen, was rund 1.000 Euro entspricht, und wurde zudem des Landes verwiesen.

Die ungleiche Behandlung dieser Fälle lenkt die Aufmerksamkeit auf mögliche politische Dimensionen. Während deutschen Bürgern eher Fahrlässigkeit oder Unkenntnis unterstellt wird, sehen die Behörden bei chinesischen Staatsangehörigen offenbar ein höheres Risiko. Angesichts der globalen Spannungen und der Diskussion um hybride Bedrohungen interpretieren Beobachter diesen Unterschied als Ausdruck größerer Vorsicht gegenüber China.