Der Juli 2025, der hinter uns liegt, ist durchaus ein besonderer Monat an der Börse gewesen, denn die Aktienmärkte notieren nicht nur immer noch nahe an ihren Hochs, sondern handeln auch trotz der erreichten Höhenluft beständig über dem 20-Tage-Durchschnitt. Dass selbst kurzfristige Rückschläge ausbleiben, zeigt, dass die aktuelle Rallye außergewöhnlich lange anhält.
Parallel dazu ist eine stark zunehmende Selbstzufriedenheit der Anleger zu beobachten, während gleichzeitig der „Meme”-Aktienhandel sein Comeback feiert. Ein weiterer wichtigster Indikator für die Selbstzufriedenheit der Anleger ist der Markt für hochverzinsliche Anleihen und der damit verbundene Abstand zu den „risikofreien” Staatsanleihen.
Auch er notiert momentan auf einem sehr niedrigen Niveau und verdeutlicht, dass die Anleger nicht im Geringsten über das Risiko eines Kreditausfalls oder einer Insolvenz besorgt sind. Ähnlich niedrige Spreads zwischen den verschiedenen Anleihen mit unterschiedlichem Risikoprofil waren kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase am Markt zu beobachten.
Auch wenn alles gut erscheint, bleiben Sie dennoch wachsam
Ähnliche Signale der Unbekümmertheit senden in diesen Tagen die Daten zu den Credit Default Swaps (CDX). Sie geben an, ob und wie viel die Händler für den Schutz ihrer Anleihen vor dem Ausfallrisiko zu zahlen bereit sind. Der Indikator funktioniert ähnlich wie der Volatilitätsindex (VIX). Sind die Werte niedrig, ist alles in Ordnung und die Händler fürchten sich nicht vor einem Zahlungsausfall.
Seit nunmehr gut 50 Tagen liegt der CDX-Index unter seinem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt. Auch dies stellt eine der längsten Serien der letzten Jahre dar. Derzeit fällt somit eine ausgesprochene Ruhe am Anleihenmarkt mit einer äußerst positiven Stimmung am Aktienmarkt zusammen. Lange Phasen der „Ruhe” am Anleihemarkt fallen mit Bullenmärkten zusammen.
Steigt jedoch das Absicherungsbedürfnis der Anleger am Anleihenmarkt, kann dies schnell auch am Aktienmarkt zu einem starken Anstieg der Volatilität und einer aufkommenden Marktkorrektur führen. Grund zur Panik besteht derzeit nicht und es gibt auch kein konkretes Verkaufssignal. Dies wird allerdings nicht ewig so bleiben. Deshalb macht es derzeit viel Sinn, die Entwicklung des CDX-Index im Auge zu behalten.