Angst vor Gesichtsverlust? Lars Windhorst einigt sich mit Schweizer Kunsthändler

Lars Windhorst ist vielen über sein Engagement bei Hertha BSC als prominenter Fußballfan bekannt. Dies ist allerdings nur ein Teil seiner Persönlichkeit, denn der umtriebige Investor gilt auch als Freund der schönen Künste. Vor Jahren, nachdem der im Mai 2020 verstorbene Künstler Christo den Reichstag in Berlin verhüllt hatte, kaufte Lars Windhorst eine Sammlung mit Exponaten des Künstlers und stellte diese dem Reichstag als Dauerleihgabe zur Verfügung.

Die Liebe zur Kunst führte dazu, dass der deutsche Investor 2019 beim schweizer Kunsthändler Sebastian Neußer das Bild „Nackte Frau an der Quelle“ des expressionistischen Malers Ernst Ludwig Kirchner erwarb. Gekauft wurde das Bild für 4,4 Millionen Euro und eine Anzahlung in Höhe von einer Million Euro floss dem Kunsthändler wenig später auch zu.

Allerdings blieb es dabei. Die unbeglichene Restschuld bescherte dem Hertha-Investor, der seinen Wohnsitz aus steuerlichen Gründen in den Schweizer Kanton Zug verlegt hat, kürzlich jedoch eine Vorladung des dortigen Gerichts. Persönlich sollte Lars Windhorst am 3. Februar vor dem Gericht erscheinen, damit es zu einer Vermittlungsverhandlung kommen könne.

Sinneswandel mit Blick auf die eigene Reputation?

Die kam allerdings nicht zustanden, denn wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, erschien der säumige Millionär am 3. Februar überall nur nicht vor dem Gericht in Zug. Beigelegt wurde die Affäre dennoch, denn wie die FAZ vom beteiligten Kunsthändler erfuhr, wurden inzwischen alle Angelegenheiten zur beiderseitigen Zufriedenheit geklärt.

Auf welche Lösung sich beide Parteien bei ihrem außergerichtlichen Vergleich geeinigt haben, berichtete der Kunsthändler nicht. Die Frankfurter Allgemeine nimmt jedoch an, dass Lars Windhorst nachgegeben hat und die noch ausstehende Zahlung in Kürze leisten wird. Über sein Motiv kann an dieser Stelle nur gerätselt werden.

Die FAZ vermutet, dass die Fragen, welche die Zeitung dem Investor geschickt hatten, diesen offenbar aufgeschreckt haben. Denn erst im vergangenen Jahr hatte Lars Windhorst in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Bilanz erklärt, dass er im Markt als solide und verlässlich gelten will, weil nur so Firmen zu kaufen und gute Geschäfte zu machen seien. Deshalb sei er mehr als andere bestrebt, an der eigenen Reputation zu arbeiten.