Wirtschaftsinstitut: Bestrafung für Impfverweigerer

Eine „Zwangsimpfung“ wird es in Deutschland auch in der Corona-Krise nicht geben. Dies hatte Angela Merkel als Kanzlerin stets versichert. Nun allerdings zeigt sich, dass die Vermutung, einen sozialen Zwang werde es geben, nahelag und naheliegt. Der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat sich dafür ausgesprochen, Impfverweigerer mit finanziellen Sanktionen zu versehen.

Gegenüber der „Zeit“ meinte er, dass er sich vorstelle könne, gesetzlich Versicherte an den Behandlungskosten zu beteiligen. Der „Selbstbehalt“ könnte möglicherweise die Bereitschaft zur Impfung erhöhen.

Gegner würden nicht solidarisch sein

Sein Argument: Die „Verweigerer“ würden sich dem „Solidargedanken der Krankenversicherung entziehen“. Daher könnten diese beispielsweise auch im Falle einer Erkrankung aus dem Versicherungsschutz herausgenommen werden.

Aktuell sind offenbar nur ein Drittel der in Deutschland befragten Menschen bereit, sich „schnellstmöglich“ impfen zu lassen. Die Idee des Volkswirtes allerdings geht nach Meinung von Beobachtern vollkommen an der Sache vorbei.

Aktuell sind etwa gut 1,8 Millionen Menschen positiv getestet worden. Davon sind gut 36.000 Menschen gestorben, also etwa 2 %. Bei einer Hospitalisierungsrate von 5 % beträgt die Gesamtzahl der behandelten Fälle ungefähr 90.000 bis 100.000 Menschen – innerhalb der vergangenen zehn Monate.

Die Kosten würden sich, heißt es, im Krankenhaus im Durchschnitt auf 10.000 Euro belaufen. Dies wären bis dato in knapp einem Jahr etwa 1 Milliarde Euro an Kosten. Die gesetzlichen (!) Krankenkassen haben im ersten Halbjahr etwa 130 Milliarden Euro eingenommen. Pro Jahr lässt sich also mit 250 Milliarden Euro kalkulieren. Die Corona-Kosten belaufen sich demnach auf etwa 1/250tel für den gesamten Zeitraum.

Demgegenüber würde die Impfung von 80 Millionen Menschen deutlich mehr als 1 Milliarde Euro kosten, wenn pro Impfung auch nur 10 Euro an Kosten (Impfdosis) ohne Infrastruktur berechnet würden.

Das Argument ist ökonomisch vollkommen unhaltbar – es zeigt vielmehr, dass die gesellschaftliche Belastung tatsächlich stark erkrankter Menschen bei weitem nicht so hoch ist wie stets behauptet.