Unternehmerkritik: Wer soll diese Regierung noch unterstützen?

Die Corona-Inzidenz in Deutschland fällt. Zahlreiche Menschen, aber auch Unternehmen, insbesondere wohl Gastronomen und Einzelhändler, warten auf eine Öffnungsoffensive der Regierung. Die allerdings vollzieht sich derzeit so zögerlich wie zahlreiche andere Maßnahmen in die eine oder andere Richtung in den vergangenen Monaten. Nun melden sich 22.000 Unternehmen zum Auftakt des Bundestagswahlkampfs zu Wort. Sie starten eine Initiative mit der Frage: „Warum sollen wir Sie wählen?

„Warum sollen wir Sie wählen?

Ein Bericht zitiert die Unternehmerin Brigitte Meier, die zusammen mit ihrem Bruder Peter Eduard einen Handel in München betreibt. Der Betrieb vertreibt handgefertigte Schuhe sowie Mode. Zudem betreiben die Beiden ein Lokal „Gamsbar“, gleichfalls in München. Seit gut einem Jahr stehen die Geschäfte weitgehend still.

„Die Öffnung des Ladens mit aktuellem Coronatest kommt einer Komplettschließung gleich“, so Brigitte Meier. Ihre Fragen gehen an den CSU-Politiker Alexander Dobrindt, dem früheren Verkehrsminister. Alle Antworten von Politikern sollen auf einer Webseite veröffentlicht werden: www.wir-stehen-zusammen.com. Dort wird auch beschrieben, welche Politiker keine Antwort abgegeben haben.

Insgesamt haben sich derzeit 5.000 Mittelständlern der Aktion #wirstehenzusammen angeschlossen und auf der Webseite mehr als 50 Videos eingestellt.

Der Bericht über diese Aktion(en) zitiert auch den Zahnarzt Dr. Georg Kustermann: „Wir haben keine Coronakrise, sondern eine Maßnahmenkrise“. Ein Maschinenbauer meint: „Runter von der Couch“. Ein Biobäcker verlangt mehr „Mut“.

Die Verzweiflung jedenfalls scheint bei zahlreichen Unternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern mittlerweile recht groß zu sein. Die Regierung, so wird wiederum Brigitte Meier aus dem beratungsintensiven Traditionsgeschäft mitten in München zitiert, habe es sich „in vielen Bereichen viel zu einfach gemacht. Es werden einfach Betriebe geschlossen. Nach dem Motto: „Sollen die doch sehen, wo sie bleiben. Es wird nicht untersucht, mit welchen kleinen, feinen Maßnahmen das Geschäft möglich ist.“