Öffnungsexperiment in Tübingen – eine Hoffnung?

Boris Palmer ist Oberbürgermeister der schwäbischen Stadt Tübingen. Der Politiker gilt als pragmatisch, aber innerhalb seiner eigenen Partei, den Grünen, als unbeliebt. Die Partei verhindert, dass er zur nächsten OB-Wahl auf ihrem Ticket antritt. Nun hat Palmer mit einem „Experiment“ für gesellschaftliche und wirtschaftliche Hoffnung gesorgt.

Tübingen öffnet Läden, Theater, Kinos – gegen ein Zertifikat, das einen negativen Test bescheinigt. Die Schnelltests in diesem Modellprojekt bietet die Stadt selbst kostenfrei für Menschen an, die ein solches Zertifikat nutzen wollen.

Modellprojekt für Deutschland

Die Vorgehensweise wird als Modellprojekt begriffen, das in ganz Deutschland für Furore sorgen kann. Ab Dienstag der laufenden Woche startete das Projekt und wird womöglich neue Erkenntnisse über mögliche Schritte hin zur Öffnung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einheiten in Deutschland bringen kann.

Der Modellversuch „Öffnen mit Sicherheit“ zielt offenbar darauf ab, die Wirkung von Schnelltests für eine Öffnungsstrategie zu ermitteln. Wenn die Fallzahlen nicht ansteigen bzw. – so die Interpretation dieser Redaktion – nicht stärker ansteigen als im Durchschnitt z erwarten wäre, könnte daraus eine Strategie für das Land werden.

„Jetzt kommt es drauf an, ob wir zeigen können, dass mehr Öffnungen und mehr Sicherheit zusammengeht“, so Boris Palmer nach einem Bericht des „Focus“ gegenüber der dpa.

Die ersten Ergebnisse sind jedenfalls ermutigend. Die ka-news.de zitieren den Politiker: „Wir haben ungefähr 3.000 Tests gemacht, keiner war positiv“. Möglicherweise könne das intensive Testen die Zahlen besser runterbringen als „durch das Schließen der Kultur, der Gastronomie und der Geschäfte“, so Palmer.

Dennoch geht er selbst davon aus, dass es eine dritte Welle gebe. Dennoch könne man nicht einfach sagen, die Geschäfte würden dichtgemacht und die Kinder blieben zu Hause.