Klimapolitik: Strompreis wird bis zu 50 Prozent steigen

Die Klimapolitik der aktuellen und folgenden Bundesregierung könnte ein Anlass dafür sein, dass ein Massen-Exodus beim Mittelstand und Großunternehmen einsetzt. Eine Studie des Beratungsunternehmens Prognos hat ergeben, dass die Preise im Stromgroßhandel bis 2030 um bis zu 50 Prozent steigen würden. Deutsche Privathaushalte haben bereits jetzt die höchsten Strompreise in ganz Europa.

Klimaziel brisant

Es ist nicht nur damit zu rechnen, dass die Energiepreise bis 2030 massiv steigen. Auch sei mit einer drastischen Erhöhung der CO2-Steuer zu rechnen. Denn das neue „Klimaziel“ der Bundesregierung sieht vor, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 65 % und bis 2045 um 100 % zu reduzieren. Die Änderungen im sogenannten „Klimaschutzgesetz“ sind zwar noch nicht im Bundeskabinett beschlossen, doch die der Verabschiedung des Beschlusses gilt als wahrscheinlich.

Die Studie wurde von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft in Auftrag gegeben und am 11. Mai bei einem Online-Kongress veröffentlicht. Der Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, erklärte dem „Handelsblatt“, dass der Industriestrompreis gesenkt werden müsse, damit deutsche Unternehmen international wettbewerbsfähig bleiben. Von der Preissteigerung im Stromgroßhandel betroffen sind Betriebe mit einem hohen Jahresverbrauch von 70 bis 150 Mio. kWh. Unternehmen mit einem Verbrauch von 100 Mio. kWh müssten dann zwei Millionen Euro jährlich mehr Stromkosten zahlen.

Der Großteil des Preises geht auf Abgaben, Steuern und Umlagen zurück. Der Anteil des Staates am Strompreis liegt bei rund 52 Prozent, der Anteil der Energieversorger bei rund 25 Prozent. Die sogenannten Netzentgelte werden von regionalen Netzbetreibern erhoben. Aktuell liegen diese bei rund 22 Prozent des Strompreises.

Insbesondere Familienunternehmen sehen die Energiepolitik der Bundesregierung kritisch. Ihrer Ansicht nach sei die Energiepolitik von Ideologie und nicht Vernunft getrieben. Neben der Kostenexplosion erhöhe die Energiepolitik, bei der sogenannte erneuerbare Energien ausgebaut und herkömmliche, stabile Energiequellen wie Kohle- oder Atomkraftwerke, abgeschaltet werden, das Risiko von flächendeckenden Stromausfällen, warnt Verbandschef Eben-Worlée.