Homeoffice als BIP-Killer

Ob das verstärkte Arbeiten im Homeoffice ein Segen oder ein Fluch ist, darüber wird in den nächsten Monaten mit Sicherheit noch leidenschaftlich debattiert werden. Eine neue Studie der Unternehmensberatung PwC deutet jedoch bereits an, dass das häufigere Arbeiten von zuhause aus das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) senken wird.

Konkret stehen bis zu 15 Milliarden Euro im Raum, um die Deutschlands Wirtschaftsleistung sinken wird, weil derzeit rund 30 Prozent der Angestellten ihre Arbeit von zuhause aus erledigen. Dabei handelt es sich nicht nur um die direkten Ausgaben, die gespart werden, wenn auf das tägliche Pendeln verzichtet wird.

Neben den reinen Kosten für die Fahrt wird von den Angestellten auch weniger Geld für den Besuch von Restaurants und Imbissen sowie für Einkäufe im Umfeld des Büros ausgegeben. Allein dadurch verlieren die direkt betroffenen Branchen 5,7 Milliarden Euro Umsatz.

Auch die indirekten Effekte wirken sich negativ aus

Hinzu kommen die indirekten Nachwirkungen, beispielsweise der geringere Energieverbrauch der Gaststätten. PwC beziffert diesen Rückgang auf weitere 4,1 Milliarden Euro. Als weiterer Effekt muss auch die verringerte Kaufkraft der Angestellten in den negativ betroffenen Branchen in die Gesamtrechnung mit einfließen. Sie schlagen mit 5,1 Milliarden Euro zu Buche.

Der gesamte Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, der durch die Arbeit von zuhause aus zu erwarten ist, beläuft sich nach PwC somit auf voraussichtlich 14,9 Milliarden Euro. Das sind gemessen am gesamten Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik ein Anteil von 0,3 Prozent.

PwC rechnet damit, dass in unsere Arbeitswelt in Zukunft flexiblere Modelle Eingang finden werden und die Unternehmen mit Blick auf den Wissenstransfer und den Zusammenhalt der Belegschaft zukünftig auf hybride Lösungen setzen werden. Die vom Bürobetrieb sehr stark abhängigen Branchen können deshalb laut PwC-Projektleiter Thorben Wegner mittelfristig auch wieder auf eine Erholung ihrer Umsätze hoffen.