Hamsterkäufe: Bitte nicht – sagt die Politik

Die Corona-Politik in Deutschland könnte bald zu unangenehmen Folgen führen. Die Grenzen zu Tirol und zu Tschechien sind geschlossen worden. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, BDI, Joachim Lang meinte der Funke-Mediengruppe gegenüber, „die Gefahr ist groß, dass in den nächsten Tagen überall in Europa Lieferketen abreißen“.

Güterverkehr wird behindert

Die Schließungen an den Grenzen würden u.a. den internationalen Güterverkehr eindämmen und damit zudem der Industrie in Deutschland massiv schaden. Auch jetzt seien bereits „chaotische Verhältnisse“ zu sehen. Die Unternehmen seien deutlich verunsichert in Bezug auf die Verfügbarkeit ihrer Mitarbeiter sowie auf die Versorgungslage.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) warnt gleichfalls. Die Kontrollen würden zeigen, dass „die deutsche Regierung (…) aus den anfänglichen Fehlern unkoordinierter Grenzschließungen aus dem Frühjahr 2020 leider nicht gelernt hat.“

Demgegenüber beruhigt die Bundesregierung die Bevölkerung. „Für Hamsterkäufe gibt es also auch jetzt keinen Grund“, weiß die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner der Funke-Mediengruppe gegenüber. Den Lebensmitteltransporte wären vom Beförderungsverbot nicht erfasst. Deshalb handele, wer nun hortet, nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch.

Dies wiederum ist eine erstaunliche Aussage. Denn die Menschen selbst haben im Frühjahr 2020 gelernt, dass es teils schon zu Lieferengpässen oder dem Eindruck solcher Engpässe kam. Die berühmten Hefe-Hamsterkäufe, fehlendes Toilettenpapier oder auch die teils leeren Dosenregale sprachen Bände.

Demnach ist es zumindest mit Blick auf den faktischen Versorgungsengpass, den die meisten Menschen vor fast einem Jahr erlebt haben, zumindest nicht unlogisch, nun ebenfalls mit der fehlenden „Solidarität“ all der anderen zu rechnen.

Ob der Appell an „Solidarität“ angesichts der Bilder von LKW an den Grenzen die Menschen erreichen wird? Viele Menschen jedenfalls wissen, wie sich die Bevölkerung in solchen Situationen verhält. Die Regierung appelliert.