EZB warnt: 5.000 Mängel bei Banken

Die Schulden steigen und steigen. Unternehmen, private Haushalte und Staaten nehmen bei n niedrigsten Zinsen Darlehen in Rekordhöhe auf – wie lange hält das System noch? Die EZB mahnte nun einem Bericht der „FAZ“ nach eindringlich.

65 Institute mit über 5.000 Mängeln

Dabei gebe es 65 Institute, die innerhalb einer fünfjährigen Untersuchung aufgefallen seien. Über 5.000 Mängel seien festgestellt worden, so der Bericht. Als Konsequenz der Untersuchungen veranlassten die Zentralbänker dem Bericht nach die Geschäftsbanken zu „Korrekturmaßnahmen“. Die Folge dieser Bilanzkorrekturen:

Die Bilanzpositionen, die Risiken beinhalten, wurden stärker gewichtet. Die Positionen sind um 12 % aufgewertet worden. Dies entspricht einem Volumen in Höhe von gut 275 Milliarden Euro.

Dies wiederum führte dazu, dass die EZB eine um etwa 0,7 % geringere Eigenkapitalquote bei den Banken feststellte. Diese Quote wiederum bestimmt letztlich darüber, wie viel Kredit die Banken herausreichen können. Eine Ausnahme: Die internen Risikomodelle dürfen weiter verwendet werden, wenn die „beanstandeten Mängel“ innerhalb einer bestimmten Frist behoben würden. Die Methoden müssten zudem rechtlich legitimiert sein.

Genau diese Modelle wiederum standen seit 2008, der damaligen Finanzkrise wegen, auf dem Prüfstand. Die Banken haben die Modelle nach Meinung der Kritiker genutzt, um die Risiken herunterzurechnen, die Eigenkapitalquote damit heraufzusetzen und auf diese Weise mehr Kredite vergeben zu können.

Die ganz großen Fragezeichen an Banken allerdings ergeben sich aus dem Umstand, dass Kredite an Staaten – eben Staatsanleihen – eben nicht mit diesem Eigenkapital „hinterlegt“ werden müssen, wie es heißt. Die Beanstandungen selbst betreffen also nicht die Fähigkeit der Banken, zusätzlich Staatsanleihen zu kaufen. Mit anderen Worten: Die Banken sind derzeit wegen dieser zahlreichen Beanstandungen und offensichtlich auch wegen der Staatsanleihen (die faktisch Kredite darstellen) praktisch im Feuer.