Das Scholz-Loch: Kulturbranche wartet auf das versprochene Geld

Die Lockdown-Phase hat nicht nur die Wirtschaft insgesamt, sondern auch die Kulturbranche schwer getroffen. Theater, Kinos, Opern und vor allem zahlreiche Kleinkunstbetriebe oder Solo-Selbstständige erzielen praktisch seit Monaten keine eigenständigen Einnahmen mehr. Bundesfinanzminister Olaf Scholz, auch Kanzlerkandidat der SPD, versprach Hilfe. Die Hilfe kommt nicht an.

Sonderfonds Kultur: Der Plan, der Plan, der Plan

Im November kündigte Olaf Scholz einem Bericht der „Bild“ zufolge „großzügige Staatshilfen“ für die Branche an. Zehntausende Betriebe und Veranstalter allerdings warten noch immer. Die Existenz, so dieser Bericht, sei in Gefahr. Zumindest sollten Veranstaltungen, die wegen der Pandemie nur vor begrenztem Publikum haben stattfinden können, gefördert werden, damit die Kosten gedeckt würden.

Scholz hatte zudem angekündigt, größere Kulturveranstaltungen dahingehend abzusichern, dass diese einen Teil des Kostenrisikos bei einer Absage durch Staatshilfen absichern könnten. Dies sollte ein „Sonderfonds Kultur“ leisten, für den Olaf Scholz 2,5 Milliarden Euro eingeplant hate.

Olaf Zimmernmann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, meinte dazu: Bei der Mehrzahl der Veranstaltungen wird die Platzzahl nicht ausgeschöpft werden können, daher sind weniger Einnahmen aus Eintrittsgeldern zu erwarten“. Nun hat die FDP-Fraktion per kleiner Anfrage im Bundestag den Stand der Dinge abgefragt.

Die Zeitung zitiert aus der Antwort, die ihr vorliege: „Die konzeptionelle Ausarbeitung des Sonderfonds findet gerade statt“. Es stehe noch nicht fest, wann der Sonderfonds der Öffentlichkeit genau vorgestellt werden und starken könne.

Damit wartet die Branche seit knapp einem halben Jahr auf die zugesagte Hilfe. Der Staat, so Kritiker, verweise stattdessen auf die „Corona-Hilfen. Der Funktionär Olaf Zimmermann meint: „Ich fürchte, dass wenn nicht schnell ein Signal aus der Politik kommt, vielen Kulturunternehmen die Puste ausgeht und sie auch keine Perspektiven mehr sehen“. Der Kulturbereich befinde sich in einer extremen Notlage.