Rückblick – kurz vor dem massiven Lockdown: „Aus Versehen“ zu wenig Fälle

Haben Sie sich am Montag möglicherweise auch gewundert? Das Robert-Koch-Institut meldete viel zu wenige Fälle, um den darauffolgenden Lockdown am Dienstag in der schärferen Variante noch zu legitimieren. Tatsächlich sind die Zahlen mit 7.141 positiv Getesteten um etwa 5.000 niedriger gewesen als eine Woche zuvor.

Die Werte sind damti sogar so niedrig gewesen wie zuletzt am 20. Oktober. Dabei seien 214 Menschen binnen 24 Stunden am oder mit dem Corona-Virus verstorben, heißt es weiter. Das RKI meldete demzufolge:

„Nach einem starken Anstieg der Fallzahlen Anfang Dezember, einem Rückgang während der Feiertage und einem erneuten Anstieg in der ersten Januarwoche scheinen sich die Fallzahlen wieder zu stabilisieren.“

Dies wiederum klingt nicht danach, als sei ein massiver Lockdown erforderlich – oder? Demzufolge sind die Zahlen nun auch schnell wieder einkassiert worden. Das RKI hat die Zahlen mit dem Zusatz versehen, dies sei ein „Versehen“. Nun werde geprüft, warum die gemeldeten Fallzahlen aus Bayern oder Rheinland-Pfalz so niedrig ausfallen würden.

2 positiv Getestete in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz etwa kam es den angegebenen Zahlen nach zu lediglich 2 neu positiv Getesteten. Kurze Zeit später revidierte die Behörde dann: 13.882 neu gemeldete Fälle gäbe es. 445 Todesfälle wurden gezählt. Die Zahlen sind niedriger als an normalen Tagen in den vorhergehenden Wochen. Dies gilt als Wochenendeffekt.

Damit aber sind die Zahlen wieder im rechten Lot. Der Lockdown oder die Verschärfung sind in Kombination mit den neuen Mutationen wieder gerechtfertigt – oder? Selbst daran gibt es Zweifel. Denn die vorhergehend sehr hohen Zahlen wiederum waren teils auf den Melderückstau durch die Feiertage zurückzuführen.

Insofern sind die Zahlen kaum zu bewerten, so die Meinung von Beobachtern. Die Politik macht sich daraus ganz offensichtlich nichts.