Preisschock in Deutschland – Warnung vor Inflationsrate

Die Inflationsrate könnte in den kommenden Monaten deutlich steigen, warnte die Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel. Nach mehreren Berichten warnte sie vor einer Rate, die „kurzfristig über die Marke von drei Prozent“ klettern kann. Drei Prozent Inflationsrate in Deutschland würden einen wesentlich höheren Beitrag zur wirtschaftlichen Enteignung der Menschen leisten, als die sauf den ersten Blick ersichtlich wird.

Durchschnittserhöhung

Die Preise würden dann durchschnittlich um gut 3 % steigen. In einzelnen Bereichen allerdings würde es deutlich teurer werden. Dann ist die Frage, welche Einheiten in Unternehmen und privaten Haushalten davon betroffen sind.

Aktuell trifft die steigende Preisentwicklung vor allem den Bau. Draht aus Kupfer sei innerhalb eines Jahres um 18,6 % teurer geworden. Baustahl schlägt mit 18,5 % Anstieg zu Buche, Butumen 20,6 % mehr als noch im Dezember 2020.

Das trifft nicht nur Häuslebauer, sondern den gesamten Immobilienmarkt. Sanierungen und Renovierungen dürften teurer werden. Damit wird auch die Rendite von Vermietern mittelfristig deutlich geringer, was wiederum auch Auswirkungen auf die Miethöhe selbst haben kann. Insofern steht Deutschland allein aus dieser Sicht eine massive Preiserhöhung bevor.

Doch das ist nicht alles: Die Verbraucherpreise in den USA sind im April um 4,2 % gestiegen. Das wiederum wird sowohl den Import für deutsche Unternehmen wie auch für private Haushalte, die Produkte aus dem Dollar-Raum beziehen, verteuern. Die importierte Inflation ist ein Damoklesschwert, das in Deutschland bis dato nicht diskutiert wird.

Auch eine Preiserhöhung um gut 3 % in der Euro-Zone jedoch würde schon deutlich zu Buche schlagen. Die Einkünfte in Deutschland werden regelmäßig versteuert. Die Kaufkraftverringerung durch die Inflationsrate müsste den Bruttoeffekt bedenken. Wer seine Kaufkraft erhalten wollte, müsste wahrscheinlich etwa 5 % brutto mehr verdienen.

All dies trifft auf einen Sparmarkt, an dem Haushalte nichts verdienen. Die Vermögenswerte schmilzen.