Offener Brief zur Neujahrsansprache von Angela Merkel

Archiv - Bild nicht mehr verfügbar

Polemik. Sehr geehrte Frau Merkel,

wenn ich morgens durch die Straßen laufe, sehe ich alte Menschen, die Pfandflaschen sammeln. Auch sehe ich alte Menschen an den Tafeln anstehen. Frage ich nach dem Grund, höre ich, das Geld reiche nicht. Auch Sie sind alt. Sie berühren mit Ihren 60 Jahren zwar erst das Rentenalter, aber trotzdem: Sie sind alt.

Alt an Ihnen ist auch ihr Spruch, es gäbe zu ihrer Politik keine Alternative. Der gleichen Meinung war Adolf Hitler. Auch er ließ keine Alternativen zu. Ich erinnere mich noch an das Jahr 2005. Da saßen Sie mit dem damaligen Kanzler Schröder in der sogenannten Elefantenrunde im Fernsehen. Sie wirkten schüchtern und zogen die Schulter hoch. Auf der anderen Seite saß ein polternder Schröder, der es für unmöglich hielt, dass Sie zur Kanzlerin werden würden. Sie wollten besser regieren als er, sie wollten mit Gefühl und sachlich vorgehen, nicht so wie der Schröder, der Frauenpolitik als „Gedöns“ bezeichnete und auch mal mit der Faust auf den Tisch schlug, wenn es anders lief, als er es sich vorstellte. Ich gebe offen zu, dass ich Sie nie gewählt habe. Ich war zwar gegen Schröder, aber damit nicht unbedingt für Sie. Ich sagte schon damals: Warum soll eine Frau besser als ein Mann sein? Sie haben bewiesen, dass ein Politiker nicht gut ist, nur weil er eine Frau ist. Sie reden über Frieden und Zusammenhalt, aber gleichzeitig ist Deutschland der größte Exporteur von Waffen. Nur die USA und China verkaufen mehr. Auch reden Sie gerne von Wärme und sozialen Zusammenhalt aber erst im zehnten Jahr Ihrer Kanzlerschaft bekommt das deutsche Volk einen Mindestlohn. Wobei 8,50 Euro nicht dem Wert an Arbeit entsprechen, den man leistet. Man arbeitet für die hohen Kosten und behält einige Cents zum Leben übrig. Wissen Sie – Frau Merkel – wenn ich Sie mir ansehe, wie sie mit steinerner Mine über Zusammenhalt und Demokratie reden, dann ähneln Sie immer mehr dem „Basta“-Schröder.

Unter Ihrer Kanzlerschaft bekam die Zensur derart große Flügel wie nur noch unter Hitler. In Zukunft wird man für seine Meinung wie ein Verbrecher behandelt. Gesorgt hat dafür Heiko Maas, der Bundesjustizminister der SPD. Er greift die freie Rede an und verurteilt Meinungen als „Hassbotschaften“. Das ist nichts anderes, als das Gesetz gegen Volksverhetzung zu einer derart großen Mauer aufzublähen, wie es die Mauer der DDR war. Damit haben sie ja Erfahrungen. Laut Ihren Biographen, Reuth und Lachmann, waren Sie als Sekretärin für Agitation und Propaganda tätig. Da haben Sie den kreativen Umgang mit der Wahrheit gelernt. Sähe Erich Honecker, was aus Ihnen geworden ist, er würde Sie mit goldenen Ehrungen überhäufen. Dumm nur, dass wir keine Mauer haben. Dumm nur, dass Leute auf die Straße gehen und Ihre Politik als das bezeichnen, was sie ist: kalt, berechenbar, und auf Machterhalt fixiert. Vielleicht mag es Ihnen sexuelle Gefühle bescheren, wenn Sie abends im Bett liegen und daran denken, dass Sie die erste Kanzlerin Deutschlands sind und solche Größen wie Helmut Kohl oder Konrad Adenauer an Dienstjahren übertreffen können. Glauben Sie mir, an mir wird es nicht liegen, sollte sich dieser Traum erfüllen. Selbst das Ausland, wie die Schweiz reagiert auf Ihre Politik und auf Ihre Neujahrsansprache mit Unverständnis und Empörung. So schreibt die Onlineausgabe des Schweiz Magazins in seiner heutigen Ausgabe: „Merkel zeigt bei ihrer Ansprache, die eine mittelmässige Ansammlung konturloser Nichtstandpunkte ist, einen erschreckenden Hochmut und eine unglaubliche Arroganz gegenüber dem Souverän, dem sie untersteht.“

Wenn Sie mich fragen, Frau Merkel, Sie sind eine Schande für Deutschland. Sie zu wählen ist, als ob ein Lamm seinen eigenen Schlächter wählt. Das werden Sie aber sicher nicht tun. Außer Politik können Sie nichts. Und auf der Straße Pfandflaschen sammeln wollen Sie nicht. Sie wollen lieber ein Verursacher sozialer Armut sein, als dessen Opfer. Trotzdem: ich appelliere an Sie: Treten Sie zurück. Sie sind nur eine machtgeile alte Frau, die auf Kosten der Demokratie ihr Ego auslebt. Wir, das Volk, brauchen solche Politiker nicht.

Mit unfreundlichen Grüßen
Wolfgang Luley