Neusprech in Deutschland, liebe Audianer_innen

In Deutschland ist das Gendern deutlich weitergekommen. Die Berücksichtigung verschiedener Geschlechter und Lebensformen in der Sprache wird in einigen Behörden bereits zur Pflicht erhoben. Nun wird auch die Wirtschaft aktiv. Bei Audi ist ein Markenzeichen gesetzt worden.

Audianer_innen

Die Kommunikation nach außen und innen soll Konzernangaben zufolge (so die Personal-Chefin Sabine Maaßen gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“) künftig die Sprache Ziele verfolgen. „Wertschätzung, Offenheit, Verantwortung und Integrität sind die Basis unserer Unternehmenskultur, dies machen wir auch in unserer Sprache deutlich“.

Neusprech, hieß es „1984“. Nun wird auch bei Audi eine Form des Neusprechs eingeführt. Es gehe darum, „gendersensibel“ zu kommunizieren, um den Respekt zu zeigen und einen Ausdruck der „Haltung gegen Diskriminierung und für Vielfalt“ zu schaffen.

Seit dem 1. März nun heißt es bei Audi „Audianer_innen“, wobei auch das berühmte Gendersternchen zur Wahl stand. Dann hätte es womöglich Audianer*innen geheißen. Die IT sei verantwortlich dafür, so etwa der „Focus“, dass das Sternchen nicht komme.

Bei Audi hatte eine Projektgruppe unter dem Titel „Gendersensible Sprache“ ein Jahr lang „intensiv“ Richtlinien entwickelt, die den Beschäftigten nun sowohl für die interne wie für die externe Kommunikation an die Hand gegeben werden solle.

Das Dokument, das die Umstellung begleitet, trägt den Titel „Vorsprung beginnt im Kopf“. Es beschreibt, dass es mehrere Optionen gäbe, um sich künftig auszudrücken: So könnten Begriffe genutzt werden, die vom Geschlecht abstrahieren, dieses also unsichtbar machen und damit neutral sind. Zudem könnten aber auch Varianten genutzt werden, in denen künftig „alle Geschlechter bewusst sichtbar“ gemacht würden.

Audi wählte den „Gender Gap“, also den Unterstrich. Antonia Wadé aus der Projektgruppe von Audi beschrieb der „Augsburger Allgemeinen“ gegenüber: „Der Gender Gap schafft Raum für alle nicht-binären Geschlechtsidentitäten“. Die, so die Anmerkung dieser Redaktion, müssten sonst künftig alle in der Werbung zur Marke aufgezählt werden.