Klimawandel als Kriegsgrund? Politeliten übertreffen sich selbst

Die USA sind vor kurzem dem UN-Klimaschutzabkommen – erneut – beigetreten. Donald Trump hatte die USA rausbefohlen. Joe Biden hat dabei den früheren Außenminister John Kerry zum Klima-Sondergesandten der USA erhoben. Der führte sich gleich gut ein. Der Klimawandel, so Kerry, müsse ernst genommen werden. Andernfalls würde man „auf etwas zumarschieren, das fast einem gegenseitigen Selbstmordpakt gleichkommt.“ Es sei dringend erforderlich, die Klimakrise als die Sicherheitsbedrohung zu behandeln, die sie darstellt.“

Das sitzt. Denn bis dato war die Klimakrise als Risiko für die Überlebensfähigkeit der Menschen auf der Erde, aber nicht als – hier wohl eher militärisches – Sicherheitsrisiko begriffen worden. Doch immerhin haben sich zu einer entsprechenden Sitzung im Rahmen des „Weltsicherheitsrats“ nun 15 Staaten zusammengefunden, die sich entsprechend positioniert haben. Boris Johnson, Premier aus Großbritannien, tutete in dasselbe Horn. „Der Klimawandel ist eine Bedrohung für unsere kollektive Sicherheit und die Sicherheit unserer Nation.“

NATO will helfen

Auch die NATO möchte offenbar helfen. „Ich denke“, führte der Generalsekretär Jens Stoltenberg aus, „der Klimawandel ist ein schwerwiegender Krisenmultiplikator und wirkt sich auf unsere Sicherheit aus. Wir müssen dies in einem neuen strategischen Konzept angehen“. Aus all diesen Ankündigungen ist herauszulesen, dass sich der Kampf gegen den Klimawandel in internationalen Gremien und Vereinbarungen abspielen wird. Zudem ist fraglich, wie sich der Kampf gegen den Klimawandel bei derart lauten Ankündigungen dann in den einzelnen Staaten tatsächlich abspielen wird.

Wie Karl Lauterbach kürzlich anmerkte: Geübt haben die Staaten und Regierungen mit der Corona-Krise und den zahlreichen Maßnahmen ja schon. Lauterbach selbst hatte sinngemäß gefordert, solche Maßnahmen im Zweifel auch im Kampf gegen den Klimawandel einzusetzen. „Somit benötigen wir Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind. Ob das erreichbar ist, wage ich zunehmend zu bezweifeln.“