Forscher: Unternehmenssteuersenkungen bringen kein Wachstum

Eines der Zaubermittel der Wirtschaftspolitik der kommenden Jahre sollen nach Meinung einiger Forscher und Politiker Steuersenkungen sein – auch Steuersenkungen für Unternehmen. Dies würde das Wachstum ankurbeln. Eine neue Studie des „Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung sowie des „Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) hat nun einer Pressemitteilung zufolge festgestellt, Unternehmenssteuersenkungen würden keine messbaren Effekte bringen.

Fazit: Kein Wachstum

Das Fazit der Studie sei dass die Steuernachlässe für Unternehmen den internationalen Steuerwettbewerb stimuliert haben könnten, das Wachstum allerdings nicht gestiegen sei. Dafür haben die Forscher Dr. Sebastian Gechert (IMK) sowie Dr. Philipp Heimberger (wiiw) der Mitteilung zufolge die entsprechende internationale empirische Literatur ausgewertet. Dies seien 42 Studien mit insgesamt 441 Schätzungen gewesen.

Zum einen konnten keine nennenswerten Auswirkungen auf das Wachstum festgestellt werden. Zum anderen seien in diesen Studien auch widersprüchliche Befunde vorgefunden worden, so das Fazit. Konkret wäre in einigen Studien ein negativer Effekt von Unternehmenssteuern auf das BIP (Bruttoinlandsprodukt-)Wachstum festgestellt worden, teils ein positiver, teils keiner.

Der einfache Durchschnitt dieser Studien als Ergebnis des Zusammenhangs zwischen der Besteuerung des Unternehmenseinkommens und des Wachstumseffektes würde „moderat negativ“ ausfallen. Die „Senkung des Steuersatzes um 10 Prozentpunkte“ würde zu einem Wachstum in Höhe von 0,2 Prozentpunkten führen, heißt es. Diese Ergebnisse seien mit Vorsicht zu genießen, insofern bestimmte Unwuchten zu konstatieren seien. Die Autoren und Herausgeber von Fachzeitschriften würden demnach dazu neigen, signifikante, also deutliche Ergebnisse eher zu berücksichtigen als uneindeutige Ergebnisse.

Die Ökonomen haben der Mitteilung zufolge nachgewiesen, dass die Verteilung der Ergebnisse anders sei als bei einer unvoreingenommenen Auswahl zu erwarten wäre. Insofern bliebe im Endergebnis selbst der moderate Effekt der Senkung von Unternehmenssteuersenkung nicht mehr messbar.