Biden lehnt Gespräch mit Putin nach seinem Killer-Vorwurf ab

Nachdem Joe Biden den russischen Präsidenten als „Killer“ bezeichnet hat, reagierte Putin zur Erleichterung der Weltöffentlichkeit sehr gelassen. Er kommentierte Bidens Äußerungen mit den Worten: „Was die Äußerungen meines amerikanischen Kollegen angeht, so sind wir wirklich, wie er sagte, persönlich miteinander bekannt: Was ich ihm antworten würde? Ich würde ihm sagen: Bleiben Sie gesund! Ich wünsche ihm Gesundheit.“

Biden hatte in einem Interview mit dem US-Sender ABC zuvor die Frage bejaht, ob er Putin für einen „Killer“ halte. Der Kreml hatte die Äußerungen als „sehr schlimm“ bezeichnet und seinen Botschafter in den USA nach Moskau beordert.

Online-Debatte gefordert

Putin wünschte Biden nicht nur „Gesundheit“, sondern regte auch eine Online-Debatte zwischen ihm und seinem amerikanischen Amtskollegen an. Der Vorschlag Putins wird jedoch von US-Seite nicht unterstützt, wie das russische Außenministerium mit Bedauern feststellte.

In einer Erklärung des Ministeriums hieß es: „Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass die amerikanische Seite den Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht unterstützt hat, am 19. oder 22. März ein Gespräch mit US-Präsident Joe Biden zu führen.

Das russische Außenministerium erklärte die USA für „verantwortlich, eine weitere Gelegenheit verpasst zu haben, durch das von Putin vorgeschlagene Gespräch einen Weg aus der Sackgasse zu finden, in welche die amerikanisch-russischen Beziehungen durch das Verschulden der USA geraten seien“.

Der russische Politikwissenschaftler Konstantin Blokhin sagte gegenüber „RT“, dass die „USA der Online-Debatte nicht zugestimmt hätten, weil Biden gegen Putin schwach aussehen würde. Putin sei im Gegensatz zu Biden für seine langen Konferenzen bekannt und beantworte den Journalisten dabei eine ganze Reihe von Fragen. Biden habe jetzt einen Image-Schaden erlitten und auch aus diesem Grund der Einladung zur öffentlichen Debatte abgesagt“, so Blokhin.

Biden erklärte gegenüber Putins Einladung, dass „es irgendwann neue Gespräche mit Putin geben werde“. Zuvor hatte das US-Handelsministerium jedoch weitere Sanktionen gegen Exporte nach Russland bekannt gegeben. Die neuen Sanktionen wurden mit der angeblichen Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny begründet.