So könnten Patienten ihre Operationsängste verlieren

Operationen sind für die Ärzte, die sie durchführen in den meisten Fällen etwas sehr alltägliches. Sie werden mit der gleichen Routine und Selbstverständlichkeit durchgeführt, mit der auch Handwerker Löcher bohren. Für die betroffenen Patienten stellt die anstehende Operation hingegen psychologisch eine Herausforderung dar. Sie erleben den Vorgang zumeist zum ersten Mal und wissen daher auch nicht so genau, was im Einzelnen auf sie zukommen wird.

Das kann leicht Ängste erzeugen. Sie sind, selbst wenn sie vollkommen unbegründet sein sollten, dem Heilungs- und Gesundungsprozess gewiss nicht förderlich. Viele Ärzte wissen um dieses Problem. Zwei praktizierende Chirurgen, Phuc Ho Thi und Adi Arthanareeswaran haben gemeinsam mit Mah Tu Vu auf diese Herausforderung reagiert und das Startup Meindoc gegründet.

Die Idee der drei Leipziger: Ein Video, das auf die Krankheit und die anstehende Operation des Patienten zugeschnitten ist, soll diesem den geplanten Eingriff erklären und Schritt für Schritt verdeutlichen, was alles getan werden wird, um sein Leiden zu beenden.

Vor der Operation deren kompletten Verlauf per Video erleben

Damit ein wirklich individuelles, auf die Situation des Patienten zugeschnittenes Video erstellt werden kann, wird die vorliegende Diagnose des Patienten von einer Software verarbeitet. Das Ergebnis wird von einem Mediziner geprüft und anschließend dem Patienten als Video bereitgestellt.

Im Video kann der Patient dann Schritt für Schritt nachvollziehen, was alles gemacht werden wird, um beispielsweise einen Nierenstein zu entfernen. Die eigene Operation wird für die Patienten damit schon vor dem eigentlichen OP-Termin „erlebbar“ und kann auf diesem Weg viel von ihrem Schrecken verlieren.

Später wollen die drei Gründer auch weitere wichtige medizinische Informationen wie die besten Verhaltensweisen im Anschluss an den chirurgischen Eingriff oder die Frage, welche Medikamente zu nehmen sind, in die Operationsvideos integrieren. Nicht nur der betroffene Patient selbst, auch seine Angehörigen können profitieren und dem OP-Termin mit größerer Gelassenheit entgegensehen.

Kosten soll das individualisierte OP-Video pro Patient etwa 30 Euro. Zunächst planten die drei Gründer, ihr Angebot vor allem den betroffenen Patienten anzubieten. Da viele Kliniken das Angebot jedoch gerne als zusätzliche Serviceleistung ihren Patienten anbieten möchten, fokussiert sich das Gründerteam derzeit stärker auf ein B2B-Geschäftsmodell auf Lizenzbasis.