Omikron ist eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Lieferketten

Viele hoffen derzeit darauf, dass die Lieferkettenproblematik im neuen Jahr endlich überwunden werden kann. Sollte diese gelingen, werden sich gewiss zahlreiche positive Effekte einstellen. Die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und Vorprodukten ist wieder sichergestellt und allein dadurch werden weltweit weniger Menschen von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bedroht sein.

Auch auf die Preise dürfte sich ein Ende der Lieferschwierigkeiten sehr positiv auswirken, denn all jene Punkte, an denen eine hohe Nachfrage auf ein nur sehr begrenztes Angebot trifft, was zwangsläufig zu steigenden Preisen führt, würden sich deutlich entspannen. Dadurch könnte sich der inflationäre Schub zumindest etwas verlangsamen.

Das Problem dieser Hoffnung ist jedoch, dass die Rechnung ohne den Wirt gemacht wurde. Dieser ist an dieser Stelle die Corona-Pandemie, denn damit die Hoffnung Realität werden kann, muss sich die Bedrohungslage deutlich entspannen. An dieser Stelle sind Zweifel durchaus angebracht, denn mit dem Auftreten der Omikron-Variante deutet momentan relativ wenig auf Abschwächung der Pandemie.

Der bange Blick der Wirtschaft ist auf China gerichtet

An dieser Stelle ist aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Blick nach China von ganz besonderer Bedeutung, denn das Reich der Mitte ist der Ausgangspunkt zahlreicher Rohstoffe und Vorprodukte, die für unsere Lieferketten von hoher Bedeutung sind.

Zwar ist das Covid19-Virus zum ersten Mal in China aufgetreten, doch anschließend kam die Volksrepublik vergleichsweise gut durch die Krise. Dies auch vor allem deshalb, weil die Regierung eine strikte Lockdown- und Abschirmungspolitik verfolgt hat. Sie dürfte deshalb auch in den kommenden Wochen und Monaten das Mittel der Wahl bleiben.

Die Ominkron-Mutation droht nun aber auch die Wirksamkeit der chinesischen Impfstoffe zu unterlaufen und aller Abschirmung zum Trotz ist diese Virusvariante in der Zwischenzeit auch in China angekommen. Sollte dort in Kürze mit harten Maßnahmen auf die Gefahr reagiert werden, dürfte der Druck auf die internationalen Lieferketten im neuen Jahr wieder massiv steigen.