Merkels Erbe nicht gelöst: Die Zahl der Rentner wird bis 2035 um 22 Prozent steigen

Die Deutschen werden im Durchschnitt immer älter und sie werden auch länger arbeiten müssen, ehe sie in Rente gehen können. Dennoch wird der Anteil der Rentner an der Gesamtbevölkerung nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) bis zum Jahr 2035 deutlich steigen und auch die Zahl der Rentner wird zwischen 2020 und 2035 um 22 Prozent von aktuell 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen steigen.

Der entscheidende Grund für diese gravierende Veränderung liegt im fortschreitenden Alter der geburtenstarken Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie werden im Lauf der 2020er Jahre nach und nach aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Nachrücken werden allerdings nur deutlich schwächere Jahrgänge.

Das Verhältnis zwischen der älteren Generation und den jüngeren Jahrgängen im erwerbsfähigen Alter wird sich dadurch deutlich verschieben. Die große Unbekannte in dieser Berechnung ist dabei der Zuzug jüngerer Menschen aus dem Ausland. Er hat sich im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie deutlich verringert.

Lebenserwartung steigt nicht mehr so schnell

Je nach Höhe der Zuwanderung stehen im Jahr 2035 innerhalb von 100 erwachsenen Personen, zwischen 41 bis 43 über 67-jährige Rentner nur noch 59 bis 57 Erwerbstätigen im Alter zwischen 20 und 66 Jahren gegenüber. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 betrug dieser sogenannte Altenquotient noch 31.

Bereits seit etwa zehn Jahren ist in den Statistiken eine Verlangsamung des Anstiegs der Lebenserwartung zu erkennen. Diese steigt zwar noch an, allerdings längst nicht mehr so schnell wie in den früheren Jahrzehnten. Für ihre Berechnungen haben die Statistiker deshalb eine Fortsetzung dieses verlangsamten Anstiegs unterstellt.

Besonders stark zunehmen wird die Alterung in den westlichen Flächenbundesländern. Hier ist in den nächsten 15 Jahren mit einem Anstieg der Bevölkerung im Rentenalter von 25 Prozent zu rechnen. In den östlichen Bundesländern liegt der Anteil der älteren Bevölkerung schon heute höher als im Westen, deshalb wird erwartet, dass die Zahl der über 67-Jährigen in Ostdeutschland nur um 13 bis 14 Prozent ansteigen wird.

Einen Anstieg in einer ähnlichen Größenordnung von 12 bis 13 Prozent erwarten die Statistiker in den Stadtstaaten. Bei ihnen ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Bevölkerung im Durchschnitt jünger ist als in den Flächenländern.