LNG-Infrastruktur von einer Klage durch Naturschutzbund Nabu bedroht

Flüssiggas oder LNG ist in Deutschland nach den Sanktionen gegen Russland wichtiger denn je. Deutschland hat in Rekordzeit sogenannte Terminals gebaut, um die Schiffsladungen ankommen zu lassen. Der Naturschutzbund Nabu klagt nun einem Bericht nach dagegen – es geht um die Umweltverschmutzung. Die Regierung um Robert Habeck greift damit nach Meinung von Umweltschützern insgesamt in bestehende Ökosysteme ein.

Habeck und Co.: Geht der Umweltschutz flöten?

„Der Naturschutzbund Nabu droht mit einer Klage gegen die LNG-Infrastruktur vor Nord- und Ostseeküste. Verbandspräsident Jörg-Andreas Krüger sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Gegen das Terminal in Wilhelmshaven hat der Nabu Widerspruch eingelegt, in Lubmin prüfen wir das derzeit.“

In beiden Fällen würden sensible Ökosysteme durch die LNG-Anlagen gefährdet, sagte Krüger. Speziell die Genehmigung des Terminals in Niedersachsen „direkt neben dem Wattenmeer ist und bleibt ein Skandal“. Noch habe sein Verband allerdings keine Antwort der Behörden auf den Widerspruch erhalten. Im nächsten Schritt könnte die Justiz eingeschaltet werden. „Wir werden die Rückmeldung sehr genau rechtlich prüfen. Eine Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht ist eine Option.“ Mit einem Gesetz zum schnellen LNG-Ausbau war festgelegt worden, dass nur vor dem obersten deutschen Verwaltungsgericht gegen die Terminals geklagt werden kann. Krüger monierte neben Umweltaspekten auch die teils unbefristeten Betriebsgenehmigungen der Terminals. „Deutschland muss weg von fossilen Energieträgern wie Gas“, forderte Krüger. Zuvor hatte bereits die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Widerspruch gegen das Terminal in Wilhelmshaven eingelegt und prüft dies in Lubmin. Constantin Zerger, Bereichsleiter für Energie und Klimaschutz, sagte der „NOZ“ dazu: „Wenn unsere Widersprüche abgelehnt werden in Wilhelmshaven und Lubmin, dann bestreiten wir den Klageweg.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Einweihung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven am 17.12.2022, über dts Nachrichtenagentur