Insektenbefall verzehnfacht Schadholzeinschlag innerhalb von fünf Jahren

Trockenheit und Hitze machen dem deutschen Wald zu schaffen. In den geschwächten Wäldern haben Schädlinge wie der Borkenkäfer leichtes Spiel. Sie breiten sich schnell aus, was für den Waldbestand gravierende Konsequenzen hat. Besonders die letzten fünf Jahre waren für den deutschen Wald eine große Herausforderung.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, wurden allein im Jahr 2020 60,1 Millionen Kubikmeter Schadholz geschlagen. Mehr als zwei Drittel dieses Einschlags (knapp 43,3 Millionen Kubikmeter) gingen auf Insektenschäden zurück. Gegenüber dem Jahr 2015, als noch 3,3 Millionen Kubikmeter Holz auf Grund von Insektenschäden geschlagen werden mussten, erhöhte sich die Schadholzmenge durch Insektenbefall damit um den Faktor 13.

Auch insgesamt war die Schadholzmenge des Jahres 2020 fünf mal so hoch wie die des Jahres 2015, als 12,9 Millionen Kubikmeter Schadholz geschlagen wurden. Der Insektenbefall hat als Schadensursache dramatisch zugenommen. Sein Anteil am Schadholzaufkommen erhöhte sich von 26 Prozent im Jahr 2015 auf 72 Prozent im Jahr 2020.

Starke Schwankungen der Schadholzmenge durch Naturereignisse

Innerhalb der Jahre schwankt die Menge des geschlagenen Schadholzes aufgrund von Naturereignissen gewaltig. Ein starker Anstieg war beispielsweise im Jahr 2007 zu verzeichnen. Die damalige Schadholzmenge lag mit unter 40 Millionen Kubikmeter jedoch deutlich unter dem Wert des vergangenen Jahres.

Im Jahr 2015 führten die Verwüstungen durch den Orkan Niklas zu einem stärkeren Anstieg des Schadholzeinschlags. Auch 2018 musste mehr Holz aufgrund von Sturmschäden geschlagen werden. Stetig zugenommen hat jedoch der Schäden durch den Borkenkäferbefall. Von ihm sind vor allem Nadelbäume wie Fichten, Tannen und Kiefern betroffen.

Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre. Ein deutliches Zeichen für diese Entwicklung, das auch die Spaziergänger recht leicht erkennen können, sind lichtere Baumkronen. So stieg der Anteil von Bäumen mit deutlichen Kronenverlichtungen im Jahr 2020 auf 37 Prozent. Fünf Jahre zuvor hatte der Anteil nur bei 24 Prozent gelegen.

Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Fichten und Buchen. Der Anteil der Fichten mit Kronenverlichtungen erhöhte sich von 28 Prozent im Jahr 2015 auf 44 Prozent im Jahr 2020. Bei den Buchen erhöhte sich der Anteil der geschädigten Bäume im gleichen Zeitraum von 33 auf 55 Prozent.