Deutsche Unternehmen im Fokus der Hacker

Für Taschendiebe waren die Lockdownperioden der Corona-Pandemie eine wenig erfreuliche Zeit. Hacker hingegen rieben sich angesichts der stärker ins Internet verlagerten Arbeitswelten erfreut die Hände und nutzen die sich ihnen bietenden Schwachstellen eiskalt aus.

Auch im Anschluss an die Pandemie wird die Arbeit im häuslichen Arbeitszimmer nicht wieder verschwinden. Für die Unternehmen und ihre IT-Abteilungen bleibt damit eine der wichtigsten Herausforderungen, den Mitarbeitern auch von zuhause aus einen direkten und vor allem auch sicheren Zugang zu ihren IT-Systemen ermöglichen.

Während der Pandemie wurden dabei in vielen Unternehmen gravierende Fehler gemacht. Sie ermöglichten es Hackern, in die Firmennetzwerke einzudringen und dort Schadsoftware zu installieren. Eines der größten Mankos bestand darin, dass man schlicht übersehen hatte, dass die Mitarbeiter von der geschützten Umgebung des Büros in eine technisch ganz andere häusliche Umgebung gewechselt waren.

Die Wahrnehmung des Risikos ist deutlich gestiegen

Noch vor zehn Jahren wurden gerade einmal acht Prozent der deutschen Firmen das Opfer eines Cyberangriffs. In der Zwischenzeit hat sich diese Zahl auf 44 Prozent erhöht, wobei 27 Prozent der attackierten Unternehmen gleich mehrmals das Opfer eines Angriffs wurden. Entsprechend hoch schätzen die Führungskräfte deshalb in Umfragen auch das Risiko ein, durch eine Cyberattacke geschädigt zu werden.

Die Hauptgefahr für die Unternehmen geht derzeit von der Organisierten Kriminalität aus. Die Hacker versuchen dabei in das Finanzwesen des Unternehmens einzudringen, um Geld auf eigene Konten umzuleiten oder es durch die Verschlüsselung von Daten zu erpressen.

Stark zugenommen haben aber auch die Fälle, in denen Industriespionage das Hauptmotiv der Täter war. Vor allem mittelständische Unternehmen sind an dieser Stelle betroffen. In ihrer Branche oder ihrem Segment sind sie oft Weltmarktführer. Frühzeitig Einblick in ihre Technik und ihre neuen Entwicklungen zu bekommen, könnte daher für Konkurrenten oder solche, die es erst noch werden wollen, von hoher Wichtigkeit sein.