Der hohe Preisanstieg im Jahr 2021 wird bestätigt

Die vorläufigen Berechnungen hatten bereits angekündigt, was am Mittwoch durch das Statistische Bundesamt bestätigt wurde. Im Jahr 2021 ist die Inflationsrate in Deutschland im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Jahr 2020 um 3,1 Prozent angestiegen. Auch das vorläufige Ergebnis für den Dezember 2021 wurde mit einer Teuerung von 5,3 Prozent bestätigt.

Gleiches gilt für den neuerlichen Preisanstieg vom November zum Dezember 2021 von 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2020 hatte die Inflationsrate noch bei 0,5 Prozent gelegen und eine höhere Jahresteuerungsrate als im Jahr 2021 war zuletzt vor fast 30 Jahren im Jahr 1993 mit einem Anstieg von 4,5 Prozent ermittelt worden.

Geschuldet ist die hohe Jahresrate der Inflation primär der Entwicklung im zweiten Halbjahr. Hier wirkten sich die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 sowie der gleichzeitige starke Preisverfall der Mineralölprodukte als Basiseffekte deutlich aus. Hinzu kamen krisenbedingte Effekte, wie die Lieferengpässe in der Industrie und die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen.

Energie- und Nahrungsmittelpreise steigen besonders stark: Inflation

Eine starke Auswirkungen auf die Inflationsrate hatten die Energiekosten. Sie waren 2020 noch gesunken, erhöhten sich im vergangenen Jahr jedoch erheblich. Für leichtes Heizöl mussten die Verbraucher 41,8 Prozent mehr bezahlen. Kraftstoffe an der Tankstelle kosteten im Jahresdurchschnitt 22,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nicht ganz so stark stiegen die Preise für Strom und Gas. Besonders Letzteres verteuerte sich in 2021 nur um 4,7 Prozent. Mit einem Plus von nur 1,4 Prozent stiegen die Strompreise über das Jahr gerechnet noch schwächer. Damit zeigt sich in beiden Bereichen, dass der starke Preisanstieg, der sowohl beim Strom wie auch beim Gas im Herbst zu verzeichnen war, noch nicht auf die Jahrespreisanstiege 2021  durchgeschlagen hat.

Dieser Effekt dürfte vielmehr das aktuelle Jahr betreffen, denn die zum 1. Januar 2022 erneut angehobene Bepreisung des CO2-Ausstoßes verteuert beide Energiequellen erneut und dürfte dazu führen, dass die Energiekosten auch im laufenden Jahr eine hohe Belastung für die Verbraucher darstellen werden.

Doch die Energie ist nicht das einzige Problem der Verbraucher. Das Statistische Bundesamt hat errechnet, dass die Jahresteuerungsrate 2021 auch ohne den Anstieg der Energiepreise bei 2,3 Prozent gelegen hätte. Ein wesentlicher Grund dafür waren die im Jahresdurchschnitt um 3,2 Prozent gestiegenen Preise für Nahrungsmittel.