Zukunftsängste in Deutschland nehmen zu

Die Corona-Pandemie hat in Deutschland die Zukunftsangst zunehmen lassen. Nach Angaben vom RND hat eine Bertelsmann-Studie diese Tendenz aufgedeckt. Dabei haben im Frühjahr 2020 noch 38 % der Menschen, die nach ihren Zukunftsaussichten oder -einschätzungen befragt worden sind, angegeben: „Ich mache mir große Sorgen um meine Zukunft“ bzw. stimmten dieser Angabe zu. Nach der Studie sind es im Dezember über 50 % Zustimmungsrate gewesen.

Dabei sind innerhalb von 12 Monaten insgesamt 611 Menschen insgesamt drei Mal befragt worden, um daraus eine Studie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie“ zu erstellen. Bei den Menschen unter 30 Jahren habe die Zukunftsangst „deutlich“ zugenommen, heißt es.

Junge Menschen haben mehr Angst

Demnach hätten im Dezember 2020 gleich „zwei Drittel der Befragten“ dieser Aussage zugestimmt, heißt es. In den sonstigen Altersgruppen ist die Angst vor der Zukunft offenbar geringer ausgeprägt: Zwischen gut 20 und 40 % lag die Zustimmungsrate.

Die Forscher interpretierten die Ergebnisse so, das offenbar bei jüngeren Menschen das zunehmende Gefühl der Isolation die Sorgen erhöht habe. In der Altersgruppe der Unter-30mjährigen sei der Anteil an Menschen, die sich einsam fühlen auf 71 % gestiegen, nachdem es vorher 46 % waren.

Die Altersgruppe allerdings stimmte den Maßnahmen der Regierungen in Bund und Ländern auch überwiegend zu. Bei Unter-30-jährigen und bei den Befragten, die über 75 Jahre alt sind, ist die Zustimmung am höchsten gewesen. Stephan Vopel von der Bertelsmann Stiftung meinte dazu: Ich sehe darin einen starken Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität durch die jüngere Genereation“.

Dies darf durchaus bezweifelt werden. Denn die jüngere Generation scheint inzwischen, so ein Ergebnis der Umfrage – wie beschrieben – vor allem verängstigt und isoliert zu sein. Der Studienleiter von Bertelsmann, Kai Unzicker, meinte demzufolge auch, „wenn es nicht gelingt, die extrem Belasteten in ihrer prekäkren Lage ökonomisch abzusichern und die Menschen insgesamt wieder besser im demokratischen Prozess mitzunehmen, droht die Spaltung der Gesellschaft in einem Ausmaß, das der Bundesrepublik bislang unbekannt ist.“