Verzweifelte Suche nach Geldgebern für Corona-Medikament

Forscher aus Braunschweig sind auf der Suche nach Geld. Der NDR greift einen Fall aus der „Braunschweiger Zeitung“ auf, in dem der Kommentator sich bitter über das Bundesgesundheitsministerium wie auch das Bundesforschungsministerium beschwert. Die kleineren Firmen Yumab und Corat Therapeutics suchen demnach nun weltweit nach Investoren, damit sie den Betrieb inklusive der Entwicklung eines Antikörpermedikamentes gegen schwere Corona-Verläufe nicht beenden müssten. Der Schätzung nach seien 50 Millionen Euro für die Entwicklung bis zur Marktreife erforderlich.

Die Forscher selbst haben zumindest angegeben, die ersten Ergebnisse ihrer Entwicklung seien „vielversprechend“. Bald sollten die ersten klinischen Tests aufgenommen werden. Darüber hatte wiederum der NDR selbst in einem anderen Beitrag bereits berichtet. Die Tests sollten von März bis in den Juli hinein in insgesamt sechs verschiedenen klinischen Zentren an 45 Probanden aufgenommen werden. Diese sollten moderate bis schwere Covid-Krankheitsverläufe aufweisen, so meldete es die Stadt Braunschweig selbst in einer Pressemitteilung.

Zulassung 2021 möglich?

Dabei bereite das Unternehmen Corat Therapeutics in Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut schon die zweite klinische Testphase vor. Diese sei für den August vorgesehen und sollte in 16 Zentren über 200 Erkrankte aus Deutschland sowie aus dem europäischen Ausland begleiten. Ziel sei die bedingte Notfallzulassung bis Ende 2021. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sprach von einem „besonders überzeugenden“ Ansatz.

Dies geht der „Braunschweiger Zeitung“ nach offenbar am Bund vorbei. Im Kommentar  heißt es: „Wacht endlich auf! Vielleicht werden ja jetzt die Schlafmützen im Bundesgesundheitsministerium und im Bundesforschungsministerium wach. (…) Die beiden Ministerien lassen Forscher aus Braunschweig, die ein hochwirksames Corona-Medikament entwickelt haben, bisher abblitzen“. Selbst Hinweise aus anderen Ministerien würden ungehört bleiben.  Erstaunlich, dass selbst ein öffentlicher Hilferuf – praktisch direkt an die Adresse von Jens Spahn – verhallt. Sind Medikamente am Ende nicht erwünscht?