Solaranlagenpflicht: Handwerk möchte nicht

Der Klimaschutz in Deutschland findet nun seinen Weg in die Gesetzgebung. Die Bundesregierung plant aktuell eine Solaranlagenpflicht für Neubauten, die am besten bereits im Jahr 2022 beginnen solle. Die Pflicht dazu, Solaranlagen anzubringen, wird jedoch auch Andere treffen: So sollen die Eigentümer von Bestandsimmobilien ab dem Jahr 2023 bei aufwendigen Dach-Sanierungen eine Solaranlage verbauen. Nun regt sich Widerstand durch eine Gruppierung, die so verdienen könnte: Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) äußerte sich in Person seines Präsidenten Hans Peter Wollseifer gegenüber der Funke-Mediengruppe.

Wir müssen motivieren, nicht regulieren

Der Funktionär ist der Meinung, dass in Deutschland stärker motiviert denn reguliert werden solle. Er halte nichts von einer Solaranlagepflicht. Vielmehr forderte er sogar, das Land solle verschiedenen Technologien gegenüber offen sein. „Photovoltaik ist nicht das Nonplusultra.“

Zudem fragt er sich eigenen Angaben zufolge, ob der Zwang helfen würde, Klimaziele zu erreichen. „Beim Wasserstoff etwa erprobe das Handwerk konkrete Anwendungen“, so an Wasserstofftanks in Autos oder auch an Heizungen. Dort sei das Handwerk „Tüftler, die konkrete Innovationen überhaupt ermöglichen“.

Die Vorschriften könnten den gut 450.000 Handwerksunternehmen in Deutschland, die annähernd 2,5 Millionen Beschäftigte unter Vertrag haben, dennoch gute Aufträge bescheren. Sie wären es, die diese Lösungen installieren müssten.

Dabei fühlt sich das Handwerk aber offenbar einseitig belastet, so der Bericht. Beim steigenden CO-2-Preis etwa gilt diese Feststellung. Zu den Aufschlägen für Benzin und das Heizen meinte er: „Das war mit der Bundesregierung anders verabredet“. An anderer Stelle müsste eine Entlastung folgen.

Zudem sprach sich Wollseifer eindeutig gegen die EEG-Umlage aus. Dieses Instrument wäre „unfair“. „Große Handelsketten, die bundesweit viel Energie verbrauchen, sind von ihr befreit. Eine lokale Großbäckerei, die nur punktuell viel Energie verbraucht, muss aber weiter im sechsstelligen Bereich EEG-Umlage zahlen. Das geht so nicht“.