Schweden: Todesraten fast genauso hoch wie in Deutschland?

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Der „Focus“ hat jüngst darüber berichtet, die Todesraten in Schweden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie seien genauso hoch wie in Deutschland. Hintergrund sind etwa 75.000 Fälle in Deutschland, wo Menschen mit oder an Corona gestorben seien, während in Schweden etwa 13.000 Menschen verstorben sind.

Die Bevölkerung in Schweden ist allerdings um den Faktor (fast) 8 kleiner als in Deutschland. Die Todesfallraten gleichen also einander an. Der bemerkenswerte Unterschied zwischen beiden Ländern allerdings besteht darin, dass die Schweden deutlich geringere Maßnahmen als etwa Deutschland getroffen haben.

Zudem sind die Schweden bei vielen Maßnahmen davon ausgegangen, hier würde Freiwilligkeit stärker helfen als staatlich verordneter Zwang. So blieben Gaststätten geöffnet, Kontaktbeschränkungen wurde weitgehend nicht durchgesetzt und auch die Schulen liefen im Vergleich weitgehend im Normalbetrieb weiter.

„Hohe Todeszahlen: Vergleich mit Schweden weckt Zweifel an hartem deutschen Lockdown“ – so der Focus

Der Beitrag gilt zumindest in anderen Berichten als bemerkenswert, da er die bisherige Auffassung über die Wirksamkeit der schwedischen Nicht-Maßnahmen im Vergleich zu Deutschland angreift. „Seit vier Monaten ist Deutschland im Lockdown. Trotzdem sind bislang mehr als 70.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl sind das ähnlich viele wie in Schweden – ein Land, das nie einen Lockdown hatte. Ein Zeichen dafür, dass die strengen Maßnahmen hierzulande nur wenig genützt haben?“

Die Kurven seit Beginn 2021 verdeutlichten, dass Schweden seit Anfang Februar 2021 kontinuierlich unter den deutschen (Todesfall)zahlen liege. Der harte Lockdown in Deutschland ändere an der Ähnlichkeit des Verlaufs nichts. Pro 1 Million Einwohner waren es Anfang Februar in Deutschland 8,41 Todesfälle, in Schweden 8,29.

Zudem zeige eine „aktuelle Studie“ der Universität von Uppsala, dass der Einfluss von offenen Schulen auf das Infektionsgeschehen gering sei. In der öffentlichen Debatte werden solche Erkenntnisse aktuell noch weitgehend verschwiegen.