„Keine andere Variante“: Sachsen denkt über Komplett-Lockdown nach

Den Bürgerinnen und Bürgern in Sachsen steht möglicherweise ein kompletter Lockdown ins Haus. Diese Variante war über Monate in Deutschland praktisch ausgeschlossen worden. Jetzt scheint es einem Agenturbericht nach auf Basis der Meinung der Landesregierung praktisch keinen anderen Weg zu geben. Die Inzidenz ist offenbar der Landesregierung zu hoch. Auch der aktuell noch geschäftsführenden Kanzlerin Merkel war in den Medien zuletzt unterstellt worden, sie hätte sich noch einen Komplett-Lockdown für alle über einen Zeitraum von 14 Tagen gewünscht. Die neue Ampel-Regierung wartet aktuell zunächst ab. Die Landesregierungen selbst sind jedoch diesbezüglich in ihren Entscheidungen aktuell frei.

Appell an das gemeinsame Bewusstsein

Noch appelliert die Landesregierung in Sachsen dem Agenturbericht nach an das gemeinsame Bewusstsein. „Die sächsische Landesregierung schließt einen neuen Komplett-Lockdown noch vor Weihnachten nicht mehr aus. „Es wird nur zu verhindern sein, wenn es ein kollektives Verständnis und gemeinsames Bewusstsein gibt, Kontakte zu vermeiden und die Maßnahmen einzuhalten“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der „Sächsischen Zeitung“.

Sollte in der kommenden Woche kein positiver Effekt sichtbar sein, dann müsse man diese Diskussion führen. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sagte unterdessen in Dresden, dass es im Moment „keine andere Variante“ als einen Lockdown gebe. „Ich halte einen Lockdown für dringend notwendig, weil ich keine andere Möglichkeit mehr sehe.“ In Sachsen gilt aktuell bereits ein teilweiser Lockdown. Damit reize man alle Möglichkeiten, die das Infektionsschutzgesetz erlaube, aus, so Köpping. Gespräche mit Berlin, ob eine Anpassung der Rechtslage möglich sei, liefen aktuell. Sachsen hatte zuletzt als erstes Bundesland bei der Sieben-Tage-Inzidenz die 1.000er-Marke überschritten.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur