Merkel „warnt“ vor neuer Pandemie

Während in der Bundesrepublik die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ gerade über den Juni hinaus verlängert werden soll, blüht andernorts wieder das Leben. Selbst in Frankreich, wo noch massivere Maßnahmen herrschten als hierzulande, sind die Einschränkungen inzwischen fast vollständig aufgehoben worden.

Paris öffnet

In Paris, wo regelmäßig Menschenmassen unterwegs sind, dürfen Café- und Restaurantgäste ohne Test oder Impfnachweis wieder draußen das Gastro-Angebot in Anspruch nehmen. Das Leben in der Großstadt geht fast wieder seinen normalen Gang. Präsident Macron will die Test- oder Impfnachweispflicht auch für die Innenräume abschaffen, wenn der Inzidenzwert in Paris weiter gesunken ist. Im Gegensatz zum Merkel-Deutschland will Macron die Maßnahmen erst wieder verschärfen, wenn Inzidenzen einen Wert von 400 erreichen.

Anders das Bild in Deutschland. Obwohl die Inzidenzen überall auf dem niedrigsten Stand des Jahres sind, teilweise deutlich unter 50, müssen Café- oder Restaurantbesucher einen negativen Test, eine vollständige Impfung oder eine „Covid-Genesung“ nachweisen.

Nach der Pandemie ist vor der Pandemie

Während in anderen Ländern wieder so etwas wie Normalität zurückkehrt, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel sogar vor der nächsten Pandemie gewarnt. Zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation sagte Merkel: „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie.“ Sie forderte deshalb, bessere Vorbereitungen zu treffen.

Bei der Jahrestagung sagte Merkel zudem, dass „die Pandemie noch nicht bewältigt sei – und sie werde auch nicht die letzte sein“. Merkel forderte einen „internationalen Pandemievertrag, der Länder zu besserer Kooperation bringen solle“. Damit soll erreicht werden, bei Ausbruch einer neuen Pandemie schneller handeln zu können und eine „neue globale Pandemie im Keim zu ersticken“, sagte Merkel. Auch Spahn machte sich für einen Pandemievertrag stark. Die internationale Zusammenarbeit müsse verbindlicher werden, sagte Spahn.