Klimaschutz – ein Geschäftsmodell? Die 1,5 Milliarden-Dollar-Spende

Gute Nachrichten hatte kürzlich ein Nachrichtenmagazin in Deutschland parat. Es war die Rede von einer 1,5 Mrd.-Dollar-Spende für den Klimaschutz. Ein bekannter Philantrop hat gespendet, der sich auch in anderen Dingen mit viel Geld engagiert.

Bedingte Spende

Die vermeintliche Spende kommt aus dem Haus von Bill Gates, der 1,5 Milliarden Dollar zahlen möchte, sofern das Infrastrukturprogramm von US-Präsident Joe Biden verabschiedet wird. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin, geht der Bedingung aber nicht nach.

Der Milliardär ist beteiligt an einem Fonds „Breakthrough Energy“, der zahlreiche Geldgeber versammelt. Dies sind etwa Mark Zuckerberg, Mike Bloomberg oder Jeff Bezos – und eben Bill Gates. Private Initiativen sind nicht unbedingt schlecht oder gut – jedoch sollte die Rahmenbedingungen genannt werden.

Nun geht es bei diesem Fonds darum, dass er Unternehmen aus dem Sektor Alternativer Energien Geld zur Verfügung stellt, indem er Beteiligungen kauft. Er organisiert Risikokapital. Auch das ist aller Ehren wert, denn es beschleunigt Entwicklungen und die Kapitalgeber tragen das Risiko.

Die Berichterstattung in den USA liest sich dazu allerdings nun wie folgt:

„Ein in dieser Woche vom Senat verabschiedetes Infrastrukturgesetz im Umfang von etwa 1 Billion Dollar sieht vor, dass das Energieministerium 25 Milliarden Dollar für Demonstrationsprojekte erhält, die durch öffentlich-private Partnerschaften finanziert werden; dies ist Teil der mehr als 100 Milliarden Dollar, die zur Bekämpfung des Klimawandels bereitgestellt werden.“

Dieser Passus beschreibt, wie die USA vorgehen. 25 Milliarden Dollar werden vom Staat für Demonstrationsprojekte bereitgestellt, die wiederum den Zugang zu insgesamt mehr als 100 Milliarden Dollar ermöglichen.

Deshalb haben die Gründerfirmen, die Risikokapital erhalten, nun Zugang zu Forschungsgeldern, die weit jenseits der Erwartungen liegen, die ein solches Unternehmen anfangs haben kann. Den Zugang dazu organisieren Bill Gates und Co. und erwarten, dass das entsprechende Programm auch beschlossen wird.

So weit, so gut – nur wird aus der „Spende“ eine Investition, die im Dienste der Sache wünschenswert und korrekt sein kann. Nur sollte dies zwingend ein Teil der Berichterstattung sein.