Hilft Gurgeln?

Immer wieder stellt sich die Frage, ob es neben den Impfungen nicht andere Wege gibt, mit dem Corona-Problem umzugehen (oder parallel zur fortlaufenden Verimpfung von Impfstoffen). Weit verbreitet ist die Vorstellung davon, „Gurgeln“ könne helfen. So ist aktuell wieder eine Studie aus Japan thematisiert worden, in der das Gurgeln mit Wasser, Salzwasser, Tee bzw. antiseptischen Lösungen helfen könne.

Zweifel bleiben

Die Ergebnisse sollen demnach nicht so eindeutig sein, dass hier eine Hilfe zu erwarten sei. Doch heißt dies auf der anderen Seite nicht auch, dass es möglicherweise zumindest Hoffnung geben würde, das Gurgeln könne helfen?

In einer Untersuchung in Japan wurde demnach festgestellt, dass bei 23 Personen mit „chronischen Atemwegserkrankungen“ durch das Gurgeln mit Povidon-Jod (Jod in Form einer Mundspülung) Atemwegsinfektionen „nur halb so häufig aufgetreten“ seien wie sonst üblich.

Immerhin gebe es eine weitere Studie, wonach bei fast 400 Freiwilligen ein ähnliches Ergebnis erreicht wurde. Nur ist die Rate an Infektionen nicht durch die Verwendung von Jod-Wasser gesenkt worden, sondern durch Gurgeln mit Wasser. Povidon-Jod habe hingegen nicht gehofen.

Bei einer Untersuchung an 124 Bewohnerinnen und Bewohnern aus einem Pflegeheim sei hingegen festgestellt worden, dass das Gurgeln mit Grünteeextrakt die Häufigkeit von Erkältungen um 80 % reduziert habe. Gurgeln mit Wasser brachte hingegen hier nichts.

Hier allerdings wird klar, dass die Studiengröße in der Regel keine hinreichenden Erkenntnisse bringen kann. Vielmehr bräuchte es eine große wissenschaftliche Studie, die statistisch signifikant wäre. Immerhin:

Es scheint deutlich zu werden, dass es nach dem Gurgeln weniger infektiöse Partikel im Rachenraum gebe, die über den Schleim „als infektiöse Tröpfchen“ sowie Aerosole in die Atemluft kommen könnten. Das wiederum kann zumindest die Infektiösität reduzieren. Gewiss sei dies alles nicht. Zahnarztpraxen allerdings lassen genau deshalb viel Gurgeln – um die Ansteckung durch die Patienten selbst zu reduzieren.