Gibt es eine (große) Ansteckungsgefahr im Freien?

Die Lockdown-Maßnahmen gehen in Deutschland vielen Menschen inzwischen zu weit. Restaurants dürfen aktuell im Außenbereich noch immer nicht öffnen. Es gibt Kontaktbeschränkungen, die auch Treffen im Außenbereich betreffen und Veranstaltungen im Freien sind beschränkt. Dies wirft die Frage auf, wie riskant das Treffen draußen eigentlich sein kann? Dafür zitierte der Merkur kürzlich den Aoerosol-Experten Gerhard Scheuch. Der sieht das Virus insbesondere als Problem von Innenräumen an (was wiederum die schon lange diskutierte Frage aufwirft, warum die Menschen sich ausgerechnet im Inneren aufhalten sollen).

Physiker und Aerosol-Experte

Dr. Scheuch ist Physiker und wird im hier zitierten Bericht aus einem Interview mit n-tv zitiert. „Es ist ien Innenraum-Problem, weil sich die Menschen in Innenräumen anstecken“, erläutert er. Er zitiert dafür eine Untersuchung, die im Frühjahr 2020 von chinesischen Wissenschaftlern geführt worden ist. Dabei sind mehr als 7.000 Infektionen nachvollzogen worden. Eine einzige dieser Infektionen sei dabei im Freien zustande gekommen.

Diese Untersuchung ist allerdings schon vor geraumer Zeit von dieser Redaktion zitiert worden, fand aber in der breiten Öffentlichkeit in der Regel keinen Zuspruch – sie wurde nicht beachtet. Im Bericht über Dr. Scheuch nun wird betont, dass Ansteckungen im Freien sehr selten seien. Dr. Scheuch erläutert dazu:

„Im Außenbereich kann nur dann etwas passieren, wenn Sie sehr lange sehr eng mit einer Person zusammenstehen, sich direkt gegenüberstehen und unterhalten“. Dabei wäre es vorteilhaft, eine Maske zu tragen.

„Aber ansonsten ist die Ansteckungsgefahr im Freien null“. 

Im Freien, so meint Dr. Scheuch, würde es zwischen 5 und 15 Minuten dauern, bis eine Ansteckung erfolgen könne. Die Zeit könne sich durch Mutanten – sofern diese ansteckender seien – verkürzen. Dann ginge es um 3 bis zehn Minuten.

Angesichts dieser Erkenntnisse ärgere er sich über die Lockdowns.