Der Verschärfungsmeister spricht von Turbo-Virus

Die Fallzahlen in Deutschland, aber auch in zahlreichen anderen Ländern fallen deutlich. Nun hat sich der SPD-„Gesundheitsexperte“, so die großen Medien in Talkrunden, Karl Lauterbach wieder zu Wort gemeldet. Er warnte über Twitter, es würde eine „extrem schwere“ Entscheidung hinsichtlich der Lockerungen anstehen und meinte wohl „schwierige“ Entscheidung. Die Bevölkerung erwarte seiner Einschätzung nach Lockerungen.

Auf der anderen Seite müsse es aus epidemiologischer Sicht eher Verschärfungen geben, da die dritte Welle „mit Turbo Virus“ droht. Aktuell würde sich die neue, stärker ansteckende Virusvariante B 1.1.7 immer stärker verbreiten. Die Kanzlerin hatte bereits 20 % Verbreitungsgrad für die neue Mutation angegeben.

Auch die Virologin Melanie Brinkmann hatte im „Spiegel“ darauf verwiesen, die neuen Mutationen „würden uns überrennen“. Lauterbach hat nachgerechnet.

Ähnliche Ergebnisse

Der Experte komme eigenen Angaben zufolge auf ähnliche Ergebnisse. Er gehe von einer Wachstumsrate von aktuell + 35 % pro Woche aus. Dies entspreche einem erhöhten R-Wert von etwa 40 %. Demnach seien die neuen Mutationen aktuell zu 20 % am Infektionsgeschehen insgesamt beteiligt.

Die Fallzahlen würden bis Ende Februar sinken, dann käme es zur dritten Welle. Deshalb forderte er „Mut und Transparenz“ bei den Entscheidungen. Andere „Experten“ sehen die Lage offenbar anders. So hat die „Welt“ den bekannten Virologen Alexander Kekulé befragt. Der wiederum verwies darauf: „Für Politiker ist es einfacher zu sagen: Ich war es nicht, das war die Mutante“. (…) „Die verheerenden Zahlen haben nichts mit meinem Corona-Management u tun, das war die dritte Welle, die Pandemie in der Pandemie“. Dies würde allerdings seiner Ansicht nach nur zu 10 % den neuen Mutationen zuzuschreiben sein und vielmehr zu 0 % dem schlechten Corona-Management.

In Großbritannien sinken die Fallzahlen aktuell – trotz der „Mutation“ – dramatisch.